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ILS-Forschung 01/2008. Neue Nutzungen für Baudenkmäler. Methoden-Beispiel Zülpicher Tor in Nideggen.


Red. Bearb.: Ulli Meisel u. Anna Sawicz.

Hrsg.: ILS - Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung gGmbH

Dortmund 2008, 115 S. mit zahlr. Abb. u. Fotos

Eine der wichtigsten, die Wirtschaftlichkeit bestimmenden Faktoren ist die Qualität der vorhandenen Gebäudesubstanz, die mit bestimmten Verfahren zuverlässig ermittelt werden muss. Hier setzt das Architektur-Bestands-Consulting an. Systematisch und vollständig zu beurteilen sind mit geeigneten Methoden das Raum bildende Gefüge von Altbauten, ihre gestalterische Qualität und das Image von Gebäude und Ensemble, ihre Eignung für heutige und künftige Funktionsanforderungen, ihre Flexibilität und einfache Veränderbarkeit, ihre materiellen Bestandteile und deren jeweiliger Erhaltungszustand.

Der zweite bestimmende Faktor für einen wirtschaftlich vertretbaren und zuverlässig zu berechnenden Modernisierungsaufwand ist die behutsame und fehlertolerante Veränderungsplanung. Das bedeutet, dass auf der Basis der exakten Zustandsanalyse mögliche neue Anforderungen an die Altbauten, an die Veränderungen ihres räumlichen Gefüges und ihre einzelnen Bauelemente hinsichtlich ihrer Konsequenzen für die Bauinvestitionen abgeschätzt und exakt kostenmäßig berechnet werden müssen. Es gilt als zentraler Planungsgrundsatz, dass niedrige Bauinvestitionskosten nur mit möglichst geringen Eingriffen in das Raum bildende Gefüge zu erreichen sind. Dies kommt auch dem denkmalpflegerischen Grundsatz der weitestgehenden Erhaltung von Originalsubstanz entgegen. Aufwendige Eingriffe in die Bausubstanz erhöhen den baulichen Aufwand und – fast noch wichtiger – das Risiko unvorhergesehener Folgearbeiten.

Mit diesem Hintergrund kann die Aufgabe für die Entwicklung von Konzepten für die künftige Nutzung von Denkmalbeständen lauten, eine Palette möglicher Verbesserungsansätze für verschiedene Qualitätsniveaus zu entwickeln und zu bewerten. Für verschiedene identifizierte Nutzergruppen müssen deren Anforderungen neu interpretiert werden. Gerade die vielfältigen Denkmalbestände mit ihren differenzierten Raumgefügen und Funktionszuordnungen, Gestaltungselementen und Images bieten ein Repertoir an Qualitäten, die gegebenenfalls auch mit unterschiedlich hinzugefügten baulichen Elementen zu neuen Aussagen verknüpft werden können. Modernisierung bedeutet daher, für verschiedene wirtschaftliche Rahmenbedingungen planerische Gesamtkonzepte zu entwickeln und im Vorfeld auf ihre Realisierungsmöglichkeiten zuverlässig zu überprüfen. Um für nutzungslos gewordene Baudenkmäler wieder eine tragfähige Nutzung zu finden kann es für den Eigentümer erforderlich sein, strategisch vorausschauend weitere Flächen, Bauteile oder auch benachbarte Gebäude in der Zusammenschau als Ensemble in die Überlegungen einzubeziehen.

Das ILS wurde von der Arbeitsgemeinschaft „Historische Ortskerne in Nordrhein-Westfalen“ und der Stadt Nideggen mit einem Architektur-Bestands-Consulting für das Ensemble „Zülpicher Tor“ beauftragt. Die Zusammenfassung dieser Untersuchung ist in dieser Dokumentation abgedruckt. Dieser Auftrag beinhaltete nicht einen Architektur-Entwurf, sondern eine detaillierte Analyse der Ausgangssituation - bezogen auf die Gebäudesubstanz, ihren Erhaltungszustand, die notwendigen Instandsetzungsmaßnahmen und ihre Kosten, das Planungs- und Denkmalrecht, Finanzierungsmöglichkeiten, die Verkehrssituation und die Rahmenbedingungen von Tourismus und Stadtmarketing. Darauf folgte im Gutachten eine Untersuchung von Nutzungsmöglichkeiten. Anhand einer neu entwickelten Kriterien-Matrix wurden die in Betracht kommenden Nutzungsvarianten detailliert miteinander verglichen und auf Erfolg versprechende Alternativen eingegrenzt. Die für die weitere Bearbeitung ausgewählten Nutzungsvarianten wurden dann, bezogen auf die tatsächliche Nutzbarkeit des Gebäudeensembles, in ihren Konsequenzen in Form von Kosten- /Nutzenvergleichen weiter untersucht.

Auf der Basis des in dieser Dokumentation abgedruckten Schlussberichtes zum Gutachten und der Beratung seiner Ergebnisse erfolgte seitens der Auftraggeber die Entscheidung, zur weiteren Konkretisierung dann einen Architektur-Realisierungs-Wettbewerb auszuloben. Das ILS wurde mit der Durchführung dieses Wettbewerbs vom Auslober beauftragt. Die wesentlichen Ergebnisse des Architektur-Bestands-Consulting flossen als Vorgaben in die Auslobung dieses Wettbewerbes ein. Insgesamt hat sich die Verbindung der gewählten Methoden „Architektur-Bestands-Consulting“mit einem anschließenden Architektur-Wettbewerb bewährt. Im Detailwaren Kompromisse zu finden zwischen den detaillierten Voruntersuchungen, der Eingrenzung vertretbarer Nutzungsmöglichkeiten und Kostengrenzen als Rahmensetzungen, und den notwendigen gestalterischen Freiräumen, die einen Architektur-Wettbewerb auszeichnen.

1. GRUßWORT
Bürgermeister Willi Hönscheid, Vorsitzender und Peter Esser, Geschäftsführer der AG Historische Ortskerne in NRW, Nideggen

2. METHODEN - MIX
Prof. Ulli Meisel, ILS GmbH, Aachen

3. AUSZUG AUS DEM GUTACHTEN
Projektleitung: Prof. Ulli Meisel
3.1 Aufgabenstellung
3.2 Bestandsaufnahme und Analysen
3.3 Nutzungsmöglichkeiten
3.4 Konkretisierung der Nutzungsmodelle
3.5 Maßnahmenkatalog
3.6 Baukosten und Kosten-Nutzenvergleiche
3.7 Zusammenfassung

4. DOKUMENTATION DES WETTBEWERBS
4.1 Auslobung - Auszug
4.2 Kolloquium
4.3 Preisgericht
4.4 Wettbewerbsarbeiten
Kalhöfer - Korschildgen Architekten
Köln

OXEN + Partner Architekte
Hürth

farwick + grote architekten BDA / stadtplaner
Ahaus

Rainer Graßmann
Nideggen

Büder + Menzel Architekten BDA
Brühl

Egon Schneiders
Nideggen

Heinrich Pfeffer
Köln

Ernst Architekten BDA
Zülpich

Peter Pütz
Euskirchen

5. QUELLENNACHWEIS
Literatur
Abbildungen

IMPRESSUM



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