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Soziale Integration durch gleiche Mobilitätschancen.


Sozialer Wohnungsbau und Öffentlicher Verkehr. Ergebnisse einer Befragung zur Mobilität der Bewohner/-innen

Von Andrea Dittrich-Wesbuer, Guido Müller, Mechtild Stiewe u. a. Auftragg.: Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen.

Hrsg.: Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung und Bauwesen des Landes Nordrhein-Westfalen (ILS NRW), Fachbereich Mobilität und Siedlungsentwicklung

Dortmund 2005, 117 S. mit zahlr. Abb., Fotos u. Kt.

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Seit 1998 legen die Wohnraumförderungsbestimmungen in Nordrhein-Westfalen fest, dass Miet- und Genossenschaftswohnungen nur gefördert werden, wenn sie im Einzugsradius von 1.500 m um einen vorhandenen oder geplanten Haltepunkt des schienengebundenen Personennahverkehrs liegen (Ausnahmen bei gutem Buszubringer bzw. guten Radwegverbindungen). Damit sollen die Mobilitätschancen - insbesondere für Haushalte ohne Pkw - verbessert werden und zugleich die Kosten des Wohnungsbaus aufgrund des geringeren Stellplatzbedarfes sinken.

Mit einer Untersuchung zur Mobilität der Bewohner/-innen hat das ILS NRW im Auftrag des Ministeriums für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport des Landes NRW eine erste Zwischenbilanz gezogen. Hierzu wurde eine exemplarische Befragung der Mieter/-innen an elf neuen Wohnstandorten in den Regionen Dortmund, Rhein-Sieg und Paderborn durchgeführt.

Die Untersuchung zeigt, dass die Bewohner/-innen im öffentlich geförderten Wohnungsbau im Allgemeinen mit ihren Mobilitätschancen zufrieden sind und ihr Mobilitätsverhalten sich nur wenig vom Durchschnitt der Bevölkerung unterscheidet. Auffällig ist die geringere Pkw-Dichte. Die Nutzungshäufigkeit des Öffentlichen Verkehrs liegt in der Stichprobe höher als in NRW allgemein (37 % regelmäßige ÖV-Nutzer gegenüber 25 % in NRW). Hauptverkehrsmittel für alle Wegezwecke ist auch hier der Pkw. Es bestehen aber große Unterschiede im Mobilitätsverhalten je nach Standort.

Insgesamt ist festzuhalten, dass die enge Verknüpfung von Wohnungsneubau und Haltepunkten des Öffentlichen Verkehrs erfolgreich ist. In der Umsetzungspraxis besteht jedoch noch Spielraum für eine Optimierung bei folgenden Aspekten:

  • Verringerung der Entfernung zum Haltepunkt von 1.500 m auf maximal 1.000 m;
  • Festlegung von Mindestqualitätsstandards zur Anbindung an den Öffentlichen Verkehr;
  • Stärkere Berücksichtigung der Lage der Neubauvorhaben zur Nahversorgung;
  • Weitere Entwicklung von ergänzenden Mobilitätsdienstleistungen (z. B. Car-Sharing oder Mietertickets).

Inhaltsverzeichnis

Zusammenfassung

1. Standortqualität im Wohnungsbau

2. Anbindung von Vorhaben des Sozialen Wohnungsbaus an den Öffentlichen Verkehr
2.1 Auswahl und Eingrenzung der Untersuchungsräume
2.2 Die Vorhaben in den Untersuchungsregionen

3. Mobilität der Bewohner/-innen im Sozialen Wohnungsbau am Beispiel ausgewählter Projekte
3.1 Projektauswahl und Kurzbeschreibung der Projekte
3.1.1 Projektauswahl für die Bewohnerbefragung
3.1.2 Die untersuchten Wohnbauprojekte im Überblick
3.2 Methodik und Ablauf der Befragung
3.3 Allgemeine Ergebnisse der Befragung
3.3.1 Soziodemographische Merkmale
3.3.2 Wohnzufriedenheit
3.3.3 Mobilitätsmöglichkeiten
3.3.4 Einschätzung der Mobilitätsmöglichkeiten
3.3.5 Verkehrsmittelwahl
3.3.6 Mobilitätseinstellungen
3.3.7 Mobilitätsdienstleistungen
3.4 Darstellung der untersuchten Wohnbauprojekte und der projektbezogenen Ergebnisse der Befragung
3.4.1 Stadt Dortmund
3.4.2 Rhein-Sieg-Kreis
3.4.3 Stadt Paderborn
3.4.4 Kreis Paderborn

4. Fazit

Literatur

Anhang
I Musteranschreiben an die Bewilligungsbehörden für den geförderten Wohnungsbau
II Index zur Verfügbarkeit des Öffentlichen Verkehrs (ÖV-Index)
Tabelle: ÖV-Anbindung der untersuchten Projekte nach Gemeinden
III Musteranschreiben an die Bewohner/-innen zur Ankündigung der Befragung
IV Fragebogen



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