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Fokusprojekt „Suburbane Wohngebiete“ – Suburbane Wohngebiete unter Bedingungen von Stagnation und Schrumpfung
Auftrag:Eigenforschung
Kooperation:Forschungsgruppe 1; internationale Partner
Laufzeit:01/2014 – 12/2017

Ausgangslage

Gesellschaftliche Entwicklungen stellen neue Anforderungen an den Baubestand und damit an seine Wandlungsfähigkeit. Insbesondere suburbane Wohngebiete stehen angesichts tiefgehender demographischer und sozialer Veränderungen vor enormen Anpassungserfordernissen, die in der bisherigen Debatte um Schrumpfung und Stadtumbau erst in Ansätzen thematisiert wurden. Vor dem Hintergrund einer Strategie zur städtebaulichen Qualifizierung gewinnt das Konzept des suburbanen „Retrofitting“ oder „Refitting“ zunehmend an internationaler Bedeutung. Häufig steht dabei aber die Anpassung hinsichtlich einer Anforderung im Vordergrund, während integrierte Strategie- und Konzeptentwürfe noch die Ausnahme sind. Zudem findet diese Debatte in vielen Ländern unter Rahmenbedingungen demographischen oder wirtschaftlichen Wachstums statt. Suburbane Räume mit Stagnations- und Schrumpfungsprozessen sind jedoch mit anderen Herausforderungen konfrontiert. Hier stellen sich der planerische Umgang mit einer dispersen rückläufigen Wohnungsnachfrage sowie die Wirkung von Maßnahmen zur Bestandsentwicklung in einem wachstumsorientierten System als eine noch nicht ausreichend erforschte Aufgabe dar. Das Fokusprojekt zielt dementsprechend darauf, einen Beitrag zur Weiterentwicklung suburbaner Wohngebiete unter Bedingungen von Stagnation und Schrumpfung zu leisten. Dabei soll zum einen erforscht werden, welchen spezifischen Bedingungen Bestandsanpassung im suburbanen Raum unterliegt, zum anderen interessiert dabei, inwieweit die internationale Refitting-Debatte thematische Impulse für stagnierende suburbane Räume verspricht.

Zielsetzung

p>Ziel des Forschungsvorhabens ist es, aus Schrumpfung und Stagnation resultierende Chancen für eine nachhaltige Anpassung von Wohngebieten in Suburbia aufzuzeigen. Dadurch soll nicht nur ein Beitrag zur empirisch fundierten Beschreibung der Wirkungen einer rückläufigen Wohnungsnachfrage geleistet werden, sondern die Debatte zur Bestandsentwicklung um den Aspekt der Grenzen und Möglichkeiten, diesbezügliche Gestaltungsperspektiven zu fördern, erweitert werden. Zudem sollen Entwicklungspfade für unterschiedliche Raumkonstellationen empirisch hergeleitet und nachgezeichnet werden.

Ein wesentliches Anliegen des Vorhabens ist es, die beiden Debattenstränge des Refittings und der Schrumpfung von Suburbia konzeptionell zu integrieren, um damit Anknüpfungspunkte für die Bestandsanpassung suburbaner Wohngebiete herauszustellen. Durch Generalisierung der Beobachtungen soll ein Beitrag geleistet werden zur Debatte, welche stadträumliche Qualifizierung sich hinsichtlich eines „neuen Städtebaus unter Schrumpfungsbedingungen“ erreichen lässt und wie sich suburbane Wohnbestände an die schnellen Veränderungsprozesse trotz der großen Unsicherheiten hinsichtlich der zukünftigen Entwicklungen anpassen können. Zudem sollen über „Wirkungsprofile“ Vorschläge zur weiteren Differenzierung des suburbanen Raumes und seiner Entwicklungspfade unter Transformationsbedingungen von Schrumpfung erbracht werden.

Am 14. November 2014 fand in Köln der Workshop „Exploring the Future of Suburban Neighbourhoods under Conditions of Declining Growth“ statt. Die Dokumentation gibt einen ersten Überblick über die Entwicklungen suburbaner Räume in Deutschland, den Niederlanden, Italien und den USA.

Zur Einschätzung der Präsenz des Themas in der Planungspraxis wurden einerseits deutsche Kommunen über 10.000 Einwohner nach ihrer Baulandstrategie gefragt (inkludiert in der Befragung des im Leibniz-Wettbewerbs geförderten Projekt Single Family Homes under Pressure) und andererseits etwa 200 Anpassungsmaßnahmen von Wohnungsbeständen in Kommunen mit Bevölkerungsrückgang systematisch untersucht.


Projektteam:
  • Magdalena Leyser-Droste

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