Forschungsprojekte
Auftrag: | BELMONT Forum |
Kooperation: | University of Rhode Island (USA), Nord University (Norwegen), Radboud University (Niederlande), IVL Swedish Environmental Research Institute (Schweden), Kyoto University (Japan) |
Laufzeit: | 06/2023 – 06/2026 |
Urbane und peri-urbane Räume sind bedeutsame Standorte für eine nachhaltige Intensivierung der landwirtschaftlichen Produktion, um den steigenden, globalen Nahrungsmittelbedarf zukünftig zu decken. Die Integration von Lebensmittelproduktion in den städtischen Raum verspricht eine Verkürzung der Lieferketten und eine Wiederherstellung der Verbindung zwischen Erzeuger*innen und Verbraucher*innen, was gleichzeitig die sozial-ökologische Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit verbessert.
Eine nachhaltige Intensivierung der städtischen Landwirtschaft (Urban Agricultural Intensification, UAI) wird wahrscheinlich einen verstärkten Einsatz von Technologie mit sich bringen, welche die Nahrungsmittelproduktion von den Umweltbedingungen (wie beispielsweise dem saisonalen Klima und der verfügbaren Bodenfläche) entkoppelt. Die technologischen Systeme reichen von kapitalintensiven Ansätzen wie vertikalen Farmen bis hin zu wissensintensiveren Ansätzen wie der urbanen Agrarökologie.
Während Nachhaltigkeitsbewertungen für technologische Lebensmittelproduktionssysteme entlang der Wertschöpfungskette bereits vielfältig adressiert werden, bleibt ein wichtiger Aspekt bislang weitgehend unbeachtet: Die vergleichende Bewertung zu den Wirkungen verschiedener Entwicklungspfade für nachhaltige, urbane Lebensmittelsysteme auf Gerechtigkeit und Gleichheit.
Das Projekt JUST GROW will diese Forschungslücke schließen, indem in einem länderübergreifenden, transdisziplinären Forschungsansatz sechs Stadtregionen untersucht werden: die Metropolregion Rhein-Ruhr (Deutschland), die Metropolregion Greater Providence (USA), die Metropolregion Rotterdam-Amsterdam-Den Haag (Niederlande), die Metropolregion Keihanshin (Kyoto-Osaka-Kobe) (Japan), die Region Trondheim-Trondelag (Norwegen) und die Region Greater Stockholm (Schweden).
Mit dem Ziel, Gerechtigkeitsaspekte ganzheitlich in die Politik und die Governance-Strukturen für neue Ernährunssysteme zu integrieren, werden in dem Projekt
(1) Indikatoren ermittelt, welche die Stadtregionen verwenden können, um die Auswirkungen spezifischer UAI-Konzepte auf verschiedene Gerechtigkeitsdimensionen in neuen Konsum- und Produktionssystemen von Lebensmitteln zu bewerten; und
(2) Empfehlungen für transformative, gerechtigkeitsorientierte politische Innovationen und Prinzipien entwickelt, welche die Governance-Netzwerke der Stadtregionen stärken sollen, um die UAI in Richtung eines gerechten Ernährungssystems zu lenken.
Projektleitung:
- Dr. Barbara Schröter
Telefon: +49 (0) 231 9051-231
E-Mail: barbara.schroeter@ils-forschung.de - Dr. Kathrin Specht
Telefon: +49 (0) 231 9051-231
E-Mail: kathrin.specht@ils-forschung.de
Projektteam:
- Ann-Kristin Steines
Telefon: +49 (0) 231 9051-215
E-Mail: ann-kristin.steines@ils-forschung.de - Annika Eisenberg (studentische Mitarbeiterin)
E-Mail: annika.eisenberg@ils-forschung.de
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