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Niedrige Ladenmieten und Leerstände: Chance für neue Nutzungen in Nordrhein-Westfalens Innenstädten
Kooperation:Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen (MHKBD)
Laufzeit:01/2024 – 12/2025

Ziel

Die typische Fußgängerzone war lange Zeit durch Kauf- und Warenhäuser, später dann durch innerstädtische Einkaufszentren geprägt. Um solche Fixpunkte gruppierten sich viele andere Einzelhandelsbetriebe. Nutzungen wie Wohnen wurden dagegen in andere Bereiche der Stadt verlagert. Solche Strukturen funktionieren heute immer weniger. Die Innenstädte haben durch den an-haltenden und umfassenden Strukturwandel erhebliche Funktionsverluste erlitten. Die Auswirkungen des veränderten Kaufverhaltens, aber auch die zunehmende Homogenität der innerstädtischen Angebote, treffen die Innenstädte und Stadtteilzentren besonders intensiv. Viele Gewerbe-mieter*innen haben Schwierigkeiten, ihre Mieten zu zahlen, sodass den Innenstädten ein hoher Leerstand droht, der Vermietende und Mietende gleichermaßen trifft und die Politik nach Lösungen zur Revitalisierung der Innenstädte suchen lässt.

Anknüpfend an das Projekt „Entwicklung von Gewerbemieten in Innenstadtlagen im Zuge der Corona-Pandemie“ werden die Trends auf dem gewerblichen Immobilienmarkt über das Jahr 2023 hinaus fortgeschrieben, um kurzfristige Effekte in einen längerfristigen Kontext einzuordnen. Die bisherigen Befunde legen nahe, dass gegenwärtig Anpassungsprozesse im Gange sind, die zu einer Abnahme der Einzelhandelsmietpreise und einer Zunahme von Leerständen führen. Niedrige Mieten und Leerstände können aber durchaus eine Chance sein. Ziel ist es, zu untersuchen, ob sich aufgrund der neuen Mietpreisstrukturen z. B. kleinere Einzelhändler und ortsansässige Unternehmen in den leerstehenden Ladenlokalen ansiedeln und halten können.

Vorgehen

Zu aktuellen Trends auf dem Einzelhandelsmarkt werden Fachliteratur, Marktberichte und Presseartikel aufbereitet. In regelmäßigen Abständen werden Mietpreisdaten des Einzelhandelsmarktes für nordrhein-westfälische Innenstädte mit unterschiedlichen Datensätzen zu Angebotsmieten und realen Marktmieten ausgewertet. Passant*innenfrequenzen ordnen die Ergebnisse ein und geben Hinweise auf sich verändernde Standortqualitäten der Innenstädte. Neben den Preisen werden in fünf Fallstudienstädten Leerstände in den Erdgeschosslagen erhoben, die das aktuelle Marktgeschehen in den Innenstädten besonders gut widerspiegeln und aufzeigen. Es kann aufgezeigt werden, welche Lagen besonders von Leerständen betroffen sind und welche neuen Nutzungen bzw. Funktionen in leerstehende Ladenlokale einziehen.

Darüber hinaus werden Ladenlokale aus dem Sofortprogramm „Verfügungsfonds Anmietung“ auf die Zeit nach dem Auslaufen der geförderten Mieten untersucht. Im Rahmen von Experteninterviews sollen Fragen der Bleibefähigkeit der Mieter*innen am Standort und Prozesse der Mietanpassung erörtert werden.


Dieses Projekt wird von der ILS gGmbH durchgeführt.

Projektleitung:

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