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Baukultureller Statusbericht: Innenstädte im Strukturwandel. Neues Leben in zentralen Lagen. Große Kaufhäuser in den Innenstädten
Auftrag:Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB), Fachliche Begleitung: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBSR) / Forschungsprogramm „Experimenteller Wohnungs- und Städtebau“ (ExWoSt)
Kooperation:Institut für Entwerfen und Städtebau an der Leibniz Universität Hannover (Prof. Tim Rieniets)
Laufzeit:02/2022 – 10/2023

Die Umsatzdynamik im Onlinehandel führt zu tiefgreifenden strukturellen Veränderungen in unseren Innenstädten. Traditionelle Betriebsformen wie die Kauf- und Warenhäuser, die die Innenstädte seit mehr als 120 Jahren städtebaulich-funktional geprägt haben und durch langanhaltende Marktanteilsverluste gekennzeichnet sind, ziehen sich weiter aus der Fläche zurück. Mit Blick auf die hinterlassenen Handelsimmobilien, stellt sich die Frage nach einer Drittverwendung der monofunktionalen Baukörper.

Kauf- und Warenhäuser sind die älteste großflächige Betriebsform des Einzelhandels. Entstanden zum Ende des 19. Jahrhunderts waren sie mit ihren großmaßstäblichen Immobilien und ihrem umfassenden Handelsangebot für die Herausbildung der Innenstädte als Einzelhandelsstandorte von maßgeblicher Bedeutung. Angesichts des strukturellen Wandels im Einzelhandel haben die Kauf- und Warenhäuser bereits seit Jahrzehnten kontinuierlich an Marktanteilen verloren und ihr Filialnetz stetig verkleinert.

Auch Ende 2020 hat der Galeria-Konzern 41 Karstadt- und Kaufhof-Warenhäuser sowie 15 Karstadt Sports Häuser geschlossen. Ein großer Teil dieser Immobilien steht nach wie vor leer. Auch zahlreiche Kaufhausunternehmen, u.a. C&A, verkleinern ihr Filialnetz. Angesichts der kontinuierlich steigenden Zahl von Einkäufen im Internet wird eine erneute Nutzung durch Einzelhandel für viele Standorte keine Entwicklungsoption sein. Es stellt sich daher die Frage, wie diese Immobilien für eine nachhaltige Drittverwertung umgebaut werden können.

Das BBSR hat das ILS im Rahmen eines ExWoSt-Projekts beauftragt, die Bedeutung von Kauf- und Warenhäusern für die Entwicklung der Innenstadtzentren und Möglichkeiten ihrer Transformation zu untersuchen. Gegenstand der gemeinsam mit dem Institut für Entwerfen und Städtebau an der Leibniz Universität Hannover (Prof. Tim Rieniets) zu erstellenden Studie ist zum einen die systematische Analyse der architektonischen und baukonstruktiven Eigenschaften von Waren- und Kaufhausimmobilien, ihrer städtebaulichen Bedeutung für die Innenstadtzentren sowie ihrer baukulturellen Qualitäten. Zum anderen erfolgt eine Bewertung der unterschiedlichen Standort- und Immobilientypen mit Blick auf ihre Umnutzungspotenziale vor dem Hintergrund der aktuellen Strukturveränderungen im Einzelhandel. In diesem Kontext werden eine internationale Good-Practice-Analyse und vertiefende Fallstudien und Expertenwerkstätten durchgeführt. Im Zuge des Wissenstransfers erfolgt eine Darstellung des Status Quo und der künftigen Handlungsbedarfe. Zudem werden rd. 30 Immobilien- bzw. Konzeptsteckbriefe erarbeitet.

Dieses Projekt wird von der ILS Research gGmbH durchgeführt.

Projektleitung:

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