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Metastudie „Stadt-Land-Beziehungen“
Auftrag:ZEIT-Stiftung
Laufzeit:04/2021 – 10/2021

Bereits Anfang der 1960er Jahre beschrieb Marshall McLuhan das Zusammenwachsen der Welt zu einem vernetzten ‚Global Village‘, in dem der eigene Wohnstandort kaum mehr entscheidend für die Berufswahl oder stetigen Austausch sein wird. Mit dem weiteren Fortschritt der Digitalisierung wurde seither vielfach die Vision verknüpft, dass räumliche Distanzen im menschlichen Miteinander obsolet werden und sich Standortnachteile nicht-urbaner Räume aufheben.

Obwohl ‚gleichwertige Lebensverhältnisse‘ in allen Teilräumen Deutschlands bereits seit beinahe fünf Jahrzehnten explizit als Zielsetzung bzw. Leitvorstellung der Raumordnung anstrebt werden, sind öffentliche Debatten über ‚zurückbleibende‘, ‚abgehängte‘ oder ‚peripherisierte‘ ländliche Räume immer noch hochaktuell. So zeigt sich, dass Muster räumlicher Disparitäten weiter fortbestehen, sich zuweilen verstärkt haben und zugleich aber auch hochdynamisch sein können, wie sich in Zeiten der Corona-Pandemie an der rasanten Entwicklung digitaler Lösungen – Stichworte digitales Home-Office oder Homeschooling – zeigt.

Das Buch-Projekt unter dem Arbeitstitel „Zukunftsatlas“, welches im Schwerpunkt „Stadt.Land.Zukunft“ des Bucerius Lab (ZEIT-Stiftung) erarbeitet wird, holt die Thesen McLuhans in die Gegenwart und stellt hieran anknüpfend die Frage, wie ein ‚Global Village 2050‘ aussehen sollte und wie eine Aufhebung der Stadt-Land-Gegensätze gelingen kann. Im Rahmen dieses Buch-Projektes erstellt das ILS eine Metastudie zu den Herausforderungen der gegenwärtigen Stadt-Land-Beziehungen. Dazu werden die Literatur und Dokumente der letzten zwei Dekaden zu Stadt-Land-Beziehungen systematisch ausgewertet und in ihren jeweils spezifischen historischen Kontext eingeordnet. Insgesamt werden sechs Fragenkomplexe in der Meta-Studie adressiert:

  1. Welche wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Ursachen und Ausmaß raumstruktureller Disparitäten mit Fokus auf das Stadt-Land-Verhältnis liegen vor und wie wird Stadt und Land im öffentlichen Diskurs wahrgenommen und ‚geframt‘?
  2. Welche Empfehlungen geben wissenschaftliche, wissenschaftsnahe und zivilgesellschaftliche Institutionen für eine Verringerung räumlicher Disparitäten und auf welche Ideen und Paradigmen stützen sich diese?
  3. Welche raumordnungs-, struktur- und infrastrukturpolitischen Strategien und Konzepte verfolgt die Politik und welche Wirkungen hatten diese aus wissenschaftlicher Sicht?
  4. Welche Erkenntnisse lassen sich aus öffentlich und nicht-öffentlich finanzierten Modellprojekten gewinnen?
  5. Wie gehen andere Länder mit Fragen von raumstrukturellen Disparitäten und Stadt-Land-Gegensätzen um?
  6. Welche Schlussfolgerungen ergeben sich insgesamt für das (raum-)politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Handeln in der Zukunft?

Hier steht Metastudie zum Download bereit:

Siedentop, Stefan; Stroms, Peter (2021): Stadt und Land: gleichwertig, polarisiert, vielfältig. Eine Metastudie zu Stadt-Land-Beziehungen im Auftrag der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius (Hrsg.), Hamburg


Projektleitung:
  • Prof. Dr.-Ing. Stefan Siedentop

Projektteam:

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