Forschungsprojekte
Auftrag: | Freie und Hansestadt Hamburg/ Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation |
Kooperation: | Prognos AG, KE-CONSULT Kurte&Esser GbR |
Laufzeit: | 12/2018 – 07/2019 |
Zeitdiagnostisch lässt sich infolge der dynamischen Entwicklungen des Online-Handels seit Jahren ein starker Anstieg von KEP-Verkehren (Kurier-, Express- und Paketdienste) beobachten. Damit verbunden sind erhebliche Auswirkungen auf die bekannten Verkehrsabläufe, was Stadt- und Verkehrsplanung vor große Herausforderungen stellt.
Die Stadt Hamburg hat das Ziel Modellregion für die schonende Abwicklung von KEP-Verkehren auf der letzten Meile zu werden und verknüpft dies mit konkreten umweltpolitischen Zielen. So soll die urbane Logistik beispielsweise 10 % zur Minderung der Stickoxid-Belastung beitragen. Vor dem Hintergrund dieser Ziele erarbeitet das ILS in Zusammenarbeit mit der Prognos AG und KE-CONSULT Kurte&Esser GbR im Auftrag der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation ein gesamtstädtisches Konzept zur Abwicklung der letzten Meile. Das Konzept wird Mitte 2019 fertig gestellt sein.
Die Kernaufgaben des ILS liegen neben der Analyse von Best Practice-Beispielen vor allem in der Erstellung einer Quartierstypologie, der Durchführung von Kordonerhebungen in mehreren Quartieren, der Durchführung einer Akteursanalyse und der Durchführung eines Bürgerforums.
Nahezu täglich wird in den Medien über ein neues Modellprojekt oder eine Vision für den Lieferverkehr der Zukunft berichtet. Nicht immer ist ersichtlich, ob sich diese Projekte oder Visionen in der Praxis behaupten können und ob tatsächlich positive Wirkungen damit verbunden sind. Die Best Practice-Analyse stellt erfolgversprechende Ansätze und Konzepte aus dem In- und Ausland vor.
Eine Quartierstypisierung dient als Grundlage für die Abschätzung unterschiedlicher Problemlagen und der Herleitung von konzeptionellen Ansätzen. Im Zusammenhang mit der Letzte Meile-Thematik soll eine Typologie ermöglichen, bestimmte Herausforderungen und Chancen zusammenzufassen und Schlussfolgerungen für ähnlich strukturierte Quartiere übertragbar zu machen.
Da es kaum Sendungsdaten und Aussagen zu den kleinräumigen Lieferverkehren in dieser Quartierstypendifferenzierung gibt, ist es elementar, die Situation vor Ort genauer zu analysieren. Dazu werden in ausgewählten Beispielquartieren unterschiedlichen städtebaulichen Charakters speziell auf den Lieferverkehr bezogene Primärerhebungen durchgeführt.
Die Entwicklung und Umsetzung einer gesamtstädtischen Last Mile-Strategie erfordert entsprechende personelle und institutionelle Ressourcen und Kompetenzen in der Verwaltung und den Fachbehörden Hamburgs. Eine Akteursanalyse verhilft dazu, zu erfassen welche Akteure in welcher Form derzeit im Themenfeld Letzte Meile involviert sind. Darüber hinaus lässt sie Rückschlüsse zu, an welchen Stellen es Potenziale und Handlungsbedarfe im Sinne einer effizienten Zusammenarbeit und Steuerung innerhalb des Themenfeldes gibt.
Das Bürgerforum dient vor allem dazu, mögliche Lösungsansätze mit den Bürgern zu diskutieren, und potenzielle Konfliktpotenziale und Akzeptanzen zu identifizieren.
Projektleitung:
- Dr.-Ing. Dirk Wittowsky
Projektteam:
- Dr. Sören Groth
Telefon: +49 (0) 231 9051-260
E-Mail: soeren.groth@ils-forschung.de - Jan Garde
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