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Projektdurchführung:
alle ILS gGmbH ILS Research gGmbH
Vom Kommen, Gehen und Bleiben: Wanderungsgeschehen und Wohnstandortentscheidungen aus der Perspektive ländlicher Räume
Auftrag:Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) (Bundesprogramm Ländliche Entwicklung)
Kooperation:Johann Heinrich von Thünen-Institut/ Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei (Braunschweig)
Laufzeit:09/2018 – 10/2022

Wanderungen sind ein wesentlicher Bestandteil der Bevölkerungsentwicklung, der sich stark auf die Zahl und Struktur der Bevölkerung in einem Gebiet auswirken kann. Bei vielen einzelnen Wanderungsfällen sorgen bereits verhältnismäßig kleine Ungleichgewichte dafür, dass sich im Laufe der Zeit deutliche Unterschiede zwischen der Bevölkerungsentwicklung von Regionen und Gemeinden herausbilden. Solche Veränderungen können mit regional unterschiedlichen Auswirkungen wie Wohnungsnot und Verdrängung einerseits sowie Leerstand und Infrastrukturrückbau andererseits einhergehen.

Vor diesem Hintergrund soll mit dem Forschungsprojekt eine umfassende Untersuchung des aktuellen Binnenwanderungsgeschehens in Deutschland aus der Perspektive ländlicher Räume geleistet werden. Hierbei erfolgt ein ganzheitlicher Blick auf Wohnstandortentscheidungen, der das Bleiben und neu diskutierte Zwischenformen zwischen Sesshaftigkeit und Wanderung, wie z. B. das multilokale Wohnen, als gleichberechtigte Entscheidungsoptionen einbezieht. Im Mittelpunkt stehen folgende Forschungsfragen:

  • Welche Trends des Wanderungsgeschehens und gegebenenfalls Trendwenden mit Bezug auf ländliche Räume lassen sich für den Zeitraum 2005-2016 identifizieren?
  • Wie werden wanderungsbezogene Entscheidungsprozesse innerhalb von Haushalten getroffen? Welche Einflussfaktoren sind für eine Wanderungsentscheidung – ob Gehen oder Bleiben – besonders relevant? Welche Kriterien beeinflussen die Wahl eines bestimmten Wohnstandortes?
  • Wie unterscheiden sich Typen von Wohnstandortentscheidungen hinsichtlich der Motive, ihrer Bedingungsfaktoren und der Haushaltskontexte?

Das Forschungsprojekt greift damit das grundlegende Defizit auf, dass es in Deutschland (aktuell) keine große Befragung gibt, die einen fundierten Überblick über Ursachen und Motivlagen bei Wohnstandortentscheidungen ermöglicht. Systematische Vergleiche zwischen vorhandenen Befragungen für einzelne Städte und Regionen werden dadurch erschwert, dass in der Regel ein jeweils spezifisches Untersuchungsdesign mit nur wenigen übergeordneten Standards zur Anwendung kommt. Der Forschungs- und Kenntnisstand stellt sich somit als lückenhaftes Gesamtbild mit unterschiedlichen Befunden dar, das in Bezug auf die allgemeine Relevanz von einzelnen Phänomenen schwer zu interpretieren ist. Angesichts dieser Ausgangslage umfasst das Projekt insgesamt vier Module, wobei eine große Bevölkerungsbefragung im Mittelpunkt steht und durch weitere methodische Zugänge ergänzt wird:

  • Analyse des bundesweiten Wanderungsgeschehens: sekundärstatistische Auswertung der Wanderungsstatistik mit allen Binnenwanderungen für den Zeitraum 2005 bis 2016
  • Explorative Haushaltsinterviews: 30 leitfadengestützte Interviews mit narrativen Elementen zur Wohnbiografie und zum Verlauf von Wohnstandortentscheidungen
  • Standardisierte Bevölkerungsbefragung zu Wohnstandortentscheidungen: repräsentative telefonische Befragung von insgesamt 3.200 Personen aus dem gesamten Bundesgebiet
  • Ergebnissynthese und Handlungsempfehlungen: Zusammenführung, Diskussion und Aufbereitung der Ergebnisse insbesondere für Akteure in ländlichen Räumen

Dieses Projekt wird von der ILS Research gGmbH durchgeführt.

Projektleitung:

Projektteam:

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