Forschungsprojekte
Auftrag: | Eigenforschung |
Laufzeit: | 10/2014 – 12/2017 |
„Neue Zentralitäten in der metropolitanen Ökonomie“
Das Fokusprojekt setzt sich mit den polyzentralen Raummustern der metropolitanen Ökonomie (Wissensökonomie sowie Kultur- und Kreativwirtschaft) auseinander. Es befasst sich mit der Frage, wo und warum sich die metropolitane Ökonomie auf bestimmte Orte innerhalb von Metropolräumen konzentriert – und zwar außerhalb der traditionellen Citylagen als den offensichtlichen Kristallationspunkten dieser Branchen. Diese Konzentrationsräume werden im Fokusprojekt als „Neue Zentralitäten“ bezeichnet und sind insbesondere außerhalb der Stadtkerne gelegene Dienstleistungszentren wie beispielsweise Büroparks, Technologieparks oder auch Airport Cities. Ziel des Projektes ist die Analyse der Herausbildung und Entwicklung dieser neue Zentralitäten am Beispiel des Metropolraums Frankfurt/Rhein-Main. Hier soll die Entwicklung neuer Zentralitäten auf unterschiedlichen räumlichen Ebenen herausgearbeitet werden. Dabei werden sowohl die Veränderungen der polyzentrischen Struktur auf der Regionsebene nachvollzogen, als auch der Wandel einzelner Standorte in vertiefenden Studien analysiert.
Auf makromaßstäblicher Ebene steht aus einer quantitativ-raumwissenschaftlichen Perspektive das Verhältnis neuer und traditioneller Zentralitäten innerhalb der Region zueinander im Fokus. Wo befinden sich innerhalb des Metropolraums konkrete Standorte, die als neue Zentralitäten zu charakterisieren sind? Welche Funktionen und Spezialisierungen weisen diese auf? Stehen diese eher in Konkurrenz zueinander oder ergänzen sie sich?
Auf der mikrostandörtlicher Ebene stehen aus einer qualitativ-städtebaulichen Perspektive die stadträumlichen Eigenschaften ausgewählter neuer Zentralitäten und die diesbezüglichen städtebaulichen bzw. stadtplanerischen Gestaltungstrategien im Mittelpunkt. Hierbei hilft eine Klassifizierung unterschiedlicher Standorttypen mit jeweils spezifischen Eigenschaften im Sinne ihrer baulich-räumlichen als auch prozessualer Ausgestaltung. Wie lässt sich die städtebauliche Qualität an neuen Zentralitäten in der Region Frankfurt Rhein-Main charakterisieren? Welche Instrumente, Strategien und Maßnahmen werden zur städtebaulichen Profilierung im Sinne eines „Retrofitting“ eingesetzt? Wie ist das Zusammenspiel von Unternehmensanforderungen und öffentlicher Planung bei der Entwicklung dieser Standorte?
Eine wesentliche Klammer zwischen diesen beiden Forschungsansätzen bildet eine standardisierte Online-Befragung wissensintensiver Unternehmen zu ihren harten und weichen Standortanforderungen, welche vertiefend auch die Bedeutung städtebaulicher Kriterien für die Standortwahl erfasst. Diese soll vergleichende Aussagen für den gesamten Metropolraum und die analysierten „neuen Zentralitäten“ ermöglichen.
Insgesamt soll das Fokusprojekt einen Beitrag zum genaueren Verständnis der Herausbildung polyzentraler Raum- und Siedlungsstrukturen in postindustriellen Metropolräumen leisten und hierbei insbesondere nachvollziehen, wie sich neue Knoten in internationalen Produktions-, Finanz- und Wissensnetzwerken herausbilden und inwiefern dies mit einem Wandel der Anforderungen von Unternehmen und Beschäftigten an die gebaute Umwelt verbunden ist.
Das Fokusprojekt verbindet die ILS-Forschungsthemen „Standortentscheidungen und Raumentwicklung“ und „Stadtgestaltung und Symbolik“. Es ist als thematische Plattform konzipiert, deren Bausteine jeweils mit einer Journal-Veröffentlichung abgeschlossen werden sollen.
Projektleitung:
- Dr. Angelika Münter
Telefon: +49 (0) 231 9051-232
E-Mail: angelika.muenter@ils-forschung.de - Dr. Kati Volgmann
Telefon: +49 (0) 231 9051-230
E-Mail: kati.volgmann@ils-forschung.de
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