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Die inneren Peripherien Europas – Das ESPON Projekt PROFECY
Auftrag:ESPON EGTC
Kooperation:Europäisches Konsortium aus 8 Partnern unter der Leitung der Universität Valencia
Laufzeit:07/2016 – 12/2017

In allen europäischen Ländern gibt es Regionen, teils in unmittelbarer Nähe zu größeren Städten oder Ballungsräumen, in denen die Bevölkerungsentwicklung rückläufig ist, die in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung im Vergleich zu den umliegenden Regionen zurückbleiben und in denen die verbleibende Bevölkerung unzureichenden Zugang zu den Diensten und Einrichtungen der allgemeinen Daseinsvorsorge (z.B. in den Bereichen Bildung, Anbindung an Verkehrsinfrastruktur, soziale Dienstleistungen) hat.

Die inneren Peripherien Europas sind wissenschaftlich betrachtet in vielerlei Hinsicht noch immer eine unbekannte Größe. Über ihre räumliche Ausprägung und Verteilung sowie die Prozesse, die zu ihrer Entstehung führen, ist wenig bekannt. Auch die Frage, wie sich ihre geografische Verteilung im Laufe der Zeit verändert oder weiterentwickelt hat, ist bislang nur unzureichend untersucht/erforscht. In der Konsequenz sind auch politische Antworten rar und Konzepte zur Förderung dieser marginalisierten und benachteiligten Räume müssen vielfach noch entwickelt werden. Insofern zielt das von der EU geförderte ESPON-Projekt PROFECY (Processes, Features and Cycles of Inner Peripheries in Europe) darauf, eine solide empirische Basis sowie einen konzeptionell-theoretischen Rahmen zu erarbeiten, um künftig eine evidenzbasierte Grundlage für politische (Handlungs)Empfehlungen bereitstellen zu können. Diese Empfehlungen sollen allgemein sowie auf die Bedürfnisse in spezifischen räumlichen Kontexten zugeschnitten und anwendbar sein. Im Kern sollen Entwicklungsstrategien auf europäischer Ebene für innere Peripherien entwickelt werden, die die Marginalisierung und Benachteiligung dieser Räume aufbrechen können.

Leitende Forschungsfragen sind dabei, die Frage nach den zentralen Kriterien um innere Peripherien konzeptionell und empirisch zu fassen und abbilden zu können. Zugleich wird geprüft, wie sich die Muster innerer Peripherien in Europa gegenwärtig räumlich verteilen und welche Räume vom Risiko der Marginalisierung besonders betroffen sind. Bei der Untersuchung der so identifizierten Räume wird zudem nach weiteren Kriterien, wie unterschiedliche Altersgruppen, Geschlechtergerechtigkeit, Preisentwicklungen auf dem Immobilienmarkt und nach unterschiedlichen Regionstypen differenziert.

Beantwortet werden soll auch die Frage wie Bevölkerungsrückgang, Überalterung, wirtschaftlicher Niedergang, mangelnde Beschäftigungsperspektiven und unzureichende Angebote der Daseinsvorsorge sowie fehlende öffentliche Ressourcen den Prozess der Marginalisierung befördern oder umkehren können.

In einem zweiten Schritt wird es darum gehen, wie innere Peripherien ihre territorialen Potenziale erkennen und nutzen können, um im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern, Arbeitsplätze zu schaffen und die Lebensqualität zu verbessern. Dabei muss auch das Zusammenspiel nationaler, regionaler und lokaler Programme und Strategien betrachtet werden. Hier liegt der Blick auf der Identifizierung funktioneller Kooperationsansätze und von Governance-Aspekten, die geeignet erscheinen, um die Entwicklung dieser Räume positiv zu beeinflussen.

Und schließlich wird untersucht, wie innere Peripherien bisher in die europäische Politikagenda und ihre Kohäsionspolitik integriert wurden und wie diese Bemühungen künftig gezielt gestärkt werden können.


Projektteam:

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