Zeitz, Jana Friederike

Jana Friederike Zeitz, M.Sc. Geography

(area of specialisation: Urban and Regional Development Management)

Studied Geography with specialisation on Urban and Regional Development at the Department of Geography, Ruhr University Bochum.

Research interests:

  • The right to the city
  • Social and spatial inequality
  • Urban and neighbourhood development planning
  • Housing market and allocation strategies

Contact:
Phone: + 49 (0) 231 9051-244
E-Mail: jana.zeitz@ils-research.de

Pressemitteilung

Integration: Dortmund kann international mithalten

Dichte Infrastruktur für Zugewanderte mit viel Engagement vor Ort

Was haben die Weltmetropolen London und Brüssel mit dem westfälischen Dortmund gemeinsam? Mit Blick auf die Integration von Zugewanderten einiges, wie eine Gruppe internationaler Gäste des ILS (Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung) Anfang November feststellen konnte.

Denn genau so, wie die Nordstadt meist die erste Anlaufstelle für Migrant*innen in Dortmund ist, finden sich solche sogenannten „Ankunftsquartiere“ auch in der britischen und belgischen Hauptstadt. Diese Nachbarschaften müssen eine Vielzahl an Funktionen für Menschen mit ganz unterschiedlichen Erfahrungen und Bedürfnissen erfüllen – und das unter herausfordernden Bedingungen, wie prekäre Lebenssituationen, sprachliche Barrieren oder kulturelle Differenzen. Diese Unterstützungsinfrastrukturen für unterschiedliche Gruppen Neuzugewanderter untersucht das Forschungsprojekt AIMEC (Arrival Infrastructures and Migrant Newcomers in European Cities (dt. Ankunftsinfrastrukturen für Neuzugewanderte in europäischen Städten; Projektleitung Prof. Susanne Wessendorf, Coventry University) anhand der Fallstudien London, Brüssel und Dortmund.

Anfang November kam eine interdisziplinäre Gruppe deutscher, belgischer und britischer Forschender sowie Menschen aus der Praxis zusammen, um die Dortmunder Nordstadt kennenzulernen und sich zu den Stärken und Herausforderungen dieser Ankunftsquartiere auszutauschen. Bei einem Rundgang durch die Nordstadt konnten die internationalen Gäste aus Wissenschaft und Praxis verschiedene Einrichtungen kennenlernen. Die Gruppe besuchte unter anderem Raum vor Ort, Train of Hope, Willkommen Europa, Grünbau, die Nordmarkt Grundschule und die Münsterstraße mit ihrer Vielzahl an Unterstützungsstrukturen in Läden, Cafés und Co. Die Besucher*innen aus Brüssel und London waren begeistert von dem dichten Geflecht aus Organisationen in der Nordstadt – besonders davon, wie gut die verschiedenen Anlaufstellen und Akteur*innen untereinander vernetzt sind. Deutlich wurde: Trotz knapper finanzieller Ressourcen wird von den unterschiedlichen Trägern und auch Bewohner*innen viel bewegt.

Am zweiten Tag lud das ILS zu einem Praxisworkshop ins Dietrich-Keuning-Haus ein, bei welchem der Austausch der Praktiker*innen im Fokus stand. So stellten die Fachleute aus dem Bereich „Schule und Bildung“ fest, dass in allen drei Städten den Bildungseinrichtungen eine zentrale Anker-Funktion in der Nachbarschaft zukommt. Auch unter dem Titel „Prekäre Ankunftssituationen“ und „Mediation und Zugänglichkeit“ wurden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausgearbeitet. Eine besondere Parallele konnte bei der wichtigen Rolle so genannter “Mediator*innen” gezogen werden. Diese vermitteln an allen drei Standorten – mal mehr, mal weniger formalisiert – zwischen Neuzugezogenen und Institutionen.

Trotz unterschiedlicher Ausgangslagen (Gesetze, Infrastruktur, Finanzen) gibt es viel voneinander zu lernen: „Zuwanderung und wachsende Diversität sollte nicht als Herausforderung betrachtet werden, sondern als Bereicherung. Ankunftsquartiere und die hier lebenden und aktiven Menschen leisten stadtweit einen zentralen integrationspolitischen Beitrag”, resümierte die Projektleiterin des Dortmunder Teams, Heike Hanhörster (ILS), den Praxisworkshop. Der internationale Austausch wird im kommenden Jahr fortgeführt.

Abschließend fanden sich noch die Wissenschaftler*innen des ILS, der Coventry University und der KU Leuven zusammen, um die Erkenntnisse der Nordstadt-Tour und des Praxisworkshops sowie die weitere Vorgehensweise zu besprechen. Das Interesse der Praxispartner*innen an weiteren Austauschgelegenheiten war groß. Das zeigt nicht nur, wie sehr alle Beteiligten von den direkten Diskussionen profitieren, sondern auch, wie wichtig Forschung für ein besseres Verständnis und einen weiteren Ausbau von Ankunftsinfrastrukturen ist.

Forschungsprojekt AIMEC: https://www.migrantarrival.coventry.ac.uk/

Pressekontakt

Ann-Christin Kleinmanns, Verantwortliche für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0231/9051-131
E-Mail: ann-christin.kleinmanns@ils-forschung.de

Städtebauliches Kolloquium Winter 2022/23

„Grenzüberschreitung“ ist das Thema des städtebaulichen Kolloquiums im Wintersemester. Die zweite Veranstaltung findet am 15. November zum Thema „Grenzüberschreitende Projekte und Initiativen“ statt. Mehr…

Städtebauliches Kolloquium Winter 2022/23

Grenzüberschreitung

Wie kann Planung Barrieren meistern?
Herausforderungen wie der Klimawandel sowie die nachhaltige Gestaltung unserer Städte und Regionen kennen keine räumlichen Grenzen. Die jüngsten Ereignisse haben gezeigt, dass die nationalen Ziele nicht losgelöst von der EU-Ebene betrachtet werden können. Mit dem European Green Deal (DEG) hat die Europäische Kommission ein ambitioniertes Programm vorgelegt mit dem Ziel, die nachhaltige Transformation Europas zu einem klimaneutralen Kontinent zu erreichen. Die Initiative „Neues Europäisches Bauhaus“ (NEB) knüpft hieran und adressiert die Schnittstelle zwischen Kunst, Kultur und sozialer Inklusion um eine nachhaltigere Zukunft zu verwirklichen. Diese europäische Initiative ist nahezu eine Aufforderung, in Grenzregionen einen gemeinsamen Weg von grenzüberschreitender Zusammenarbeit und Planung zu beschreiten.

Bereits jetzt werden mit der Raumstrategie 2038+ für das Rheinische Revier und der Raumstrategie ZL’EU für Südlimburg Visionen auf den Weg gebracht, die Potenziale der Anschlussfähigkeit von planerischen Leitlinien und Konzepten aufzeigen.

Die Veranstaltungsreihe „Städtebauliches Kolloquium“ an der Fakultät für Architektur der RWTH Aachen will im Wintersemester 2022/23 den Diskurs über die grenzüberschreitende Kooperation in der Planung anregen. Im Kolloquium werden folgende Fragen diskutiert: Wie können die Initiativen wie die Internationale Bauausstellung (IBA) Parkstad in den Niederlanden nachhaltig die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und den Diskurs über experimentelle Projektentwicklung befördern? Welche „Sprungschanzen“ eines grenzüberschreitenden Agierens sollen perspektivisch genutzt werden? Wie kann eine neue Qualität der Kooperation die Grenzüberschreitung gelingen?

Veranstalter

  • RWTH Aachen, Fakultät Architektur, Lehrstuhl und Institut für Städtebau
  • ILS Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung gGmbH, Dortmund
  • Netzwerk Innenstadt NRW
  • Förderverein aachen_fenster – raum für bauen und kultur e.V.
  • Stadsregio Parkstad Limburg, Heerlen
  • SCHUNCK Kulturzentrum, Heerlen

mit Unterstützung von

Veranstaltungsort

Heerlen/Aachen – hybrid

Weitere Informationen finden Sie HIER.

Ausgleichssysteme im nachhaltigen Flächenmanagement. Potenziale und Herausforderungen am Beispiel der Region Rendsburg

Der ehemalige ILS-Wissenschaftler Paul Goede hat einen Artikel in der Raumforschung und Raumordnung veröffentlicht, der während seiner Zeit im Institut entstand. Der Artikel handelt von der Diskussion um Ausgleichssysteme, die einen Interessensausgleich ermöglichen und Anreize für eine nachhaltige, flächensparende Siedlungsentwicklung setzen sollen: https://doi.org/10.14512/rur.158. Weitere aktuelle Fachpublikationen finden Sie hier.

Stadtregionen im Spannungsfeld zwischen Wohnungsfrage und Flächensparen. Trends, Strategien und Lösungsansätze in Kernstädten und ihrem Umland

Zusammen mit mehreren Wissenschaftler*innen haben Sebastian Eichhorn, Angelika Münter und Stefan Siedentop einen Artikel in der Raumforschung und Raumordnung veröffentlicht. Der Artikel untersucht wachsende Stadtregionen, die in einem Konflikt hinsichtlich unterschiedlicher Zielvorstellungen stehen: https://doi.org/10.14512/rur.216. Weitere aktuelle Fachpublikationen finden Sie hier.

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