Zeitz, Jana Friederike

Jana Friederike Zeitz, M.Sc. Geography

(area of specialisation: Urban and Regional Development Management)

Studied Geography with specialisation on Urban and Regional Development at the Department of Geography, Ruhr University Bochum.

Research interests:

  • The right to the city
  • Social and spatial inequality
  • Urban and neighbourhood development planning
  • Housing market and allocation strategies

Contact:
Phone: + 49 (0) 231 9051-244
E-Mail: jana.zeitz@ils-research.de

20. September 2023 – Annual conference of the AESOP Thematic Group of Ethics, Values and Planning: “Breaking through ‘conformorality’ in urban and regional studies”

Bei der zweitägigen Veranstaltung am ILS in Dortmund stand die Bedeutung und Auswirkung von Konformismus in der Planung und der wissenschaftlichen Gemeinschaft im Fokus. Inspiriert von den Arbeiten der Keynote-Speaker Matteo Colombo (Tilburg University) und Claudia Basta (Netherlands Environmental Assessment Agency PBL) widmeten sich die Teilnehmenden intensiv diesem Thema.
Die Wissenschaftler*innen diskutierten über eine Vielzahl von Themen wie alternative stadtpolitische Ansätze, die Gestaltung öffentlicher Räume und das Nachbarschaftsmanagement. Dabei wurde deutlich, dass der Konformismus eine ambivalente Rolle spielt, indem er sowohl kollektive Lernprozesse fördern als auch die Entstehung neuer Ideen behindern kann. Mehr…

Interview – Umnutzung von Großimmobilien

Thomas Binsfeld, Mitglied der Geschäftsführung der Landmarken AG, spricht im Interview über gelungene Umnutzungsprojekte von ehemaligen Warenhäusern. Büros, Wohnen, Fitnessstudio – vieles ist möglich, aber eben nicht überall. Das Interview ist auch in der aktuellen ILS-JOURNAL 02/23 Ausgabe zu finden. Mehr…

Interview – ILS-JOURNAL 02/23

„Wir fragen uns bei jedem Umnutzungs-Projekt: Was brauchen die Menschen vor Ort?“

Interview mit Thomas Binsfeld
Mitglied der Geschäftsführung der Landmarken AG

ILS-JOURNAL 02/23
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Thomas Binsfeld © Andreas Kuchem

© Andreas Kuchem

Was sind die größten Herausforderungen bei der Umnutzung von Großimmobilien?
Eine Umnutzung ist eine komplexe Aufgabenstellung, so etwas braucht Zeit. Es kann schon mal fünf bis zehn Jahre dauern, bis so eine Großimmobilie wieder eine neue Nutzung bekommt. Neben der Geduld ist auch eine verbindliche Entscheidungsfindung von Politik und Verwaltung entscheidend. Wer während eines Umnutzungsprozesses immer wieder die Richtung ändert und neue Ideen einbringt, wird das Projekt unnötig in die Länge ziehen. Außerdem ist es wichtig, dass die Menschen vor Ort die Bindung zum Gebäude nicht verlieren. Daher machen Zwischennutzungen wie Veranstaltungen oder Kunstausstellungen Sinn, die das Gebäude lebendig halten.

Die Landmarken AG war beispielsweise für die Umnutzung des Kaufhauses in Herne zuständig, für das Gesundheitshaus in Dortmund, das Quellwerk in Aachen und weitere Großimmobilien. Was würden Sie sagen ist bei diesen Umnutzungsprojekten ähnlich und was eher individuell?
Die neuen Höfe in Herne verfügen jetzt über ein multifunktionales Nutzungskonzept: Büros, ein Fitnessstudio, Ladenlokale und Gastronomie. Das funktioniert dort gut, heißt aber nicht, dass bei jeder Großimmobilie dieses Konzept funktionieren würde. Wir fragen uns bei jedem Umnutzungs-Projekt: Was brauchen die Menschen vor Ort? Dazu muss man sich das Gebäude im Bestand einfach sehr genau anschauen. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten für die Umnutzung: Wohnen, Büros, ein Hotel, Nahversorgung, Fitnessangebote, VHS oder Bibliothek. Wir planen in der Regel von oben nach unten. Im Obergeschoss eher Wohnen, Hotel oder Büroräume, im Erdgeschoss dann Gastronomie, zum Teil auch einzelne Geschäfte, Lebensmittelläden, Fitnessstudio. Bei allen Gebäuden müssen wir uns vorher die Statik anschauen, den Schallschutz und auch der Brandschutz muss beachtet werden. Je nach Gebäude kann dann Wohnen als Nutzung schon mal ausscheiden.

Welche Nutzungsmöglichkeiten werden am besten angenommen?
Mit Blick auf die Möglichkeiten des Homeoffice müssen wir uns aktuell fragen: Wo sollen noch Büroräume geschaffen werden und wo werden sie genutzt? Tatsächlich werden Büroräume im Innenstadtbereich sehr gut angenommen, denn die zentrale Lage und Erreichbarkeit ist hier gegeben und wird sehr positiv bewertet. In der Mittagspause können die Mitarbeitenden noch etwas besorgen oder aus dem vielfältigen gastronomischen Angebot wählen. Das kommt gut an.

Die Innenstädte und Zentren sind schon länger im Wandel – welchen Beitrag können neue Konzepte für Großimmobilien aus Ihrer Sicht hier leisten?
Aktuell ist mit der Innenstadt das Thema Einkaufen verknüpft. Was können wir aber sonst noch in der Innstadt machen? Wir könnten in einem ehemaligen Kaufhaus auch Angebote mit einer nachhaltigen Ausrichtung unterbringen. Orte, wo man etwas reparieren lassen kann, Stichwort „bewusster Konsum“, vielleicht sogar eine kleine Schreinerei, wo jemand den Menschen dieses Handwerk näherbringt; oder auch moderner gedacht: ein Angebot mit einem 3D-Drucker. Leider sind diese Ideen bisher aus wirtschaftlicher Sicht nicht tragbar. Hier wären Fördergelder sicherlich hilfreich. Denn es braucht Konzepte, die wirtschaftlich sind, sonst funktioniert die Umnutzung auf Dauer nicht.

Was könnte beim Ablauf eines Projekts aus Ihrer Planungssicht besser laufen? Was würde die Arbeit erleichtern?
Eine positivere Einstellung zum Thema Bestandsschutz wäre hilfreich. Wir sind diejenigen, die von außen kommen, mit Vorschlägen und Konzepten. Das wird oft misstrauisch beäugt, dabei müssen wir zusammenarbeiten mit der Politik, mit der Verwaltung. Wir wollen eine positive Veränderung für alle schaffen und das geht am besten gemeinsam. Dazu gehört auch, offen für Übergangslösungen zu sein und sie möglich zu machen. Manche reagieren auch skeptisch, wenn wir betonen, dass Nutzungskonzepte wirtschaftlich sein müssen. Aber das ist die Realität. Ein kreatives, innovatives Nutzungskonzept, das sich nicht selbst trägt und am Ende wieder für Leerstand sorgt, kann nicht das Ziel sein.

Das Interview führte:
Ann-Christin Kleinmanns

Annual conference of the AESOP Thematic Group of Ethics, Values and Planning: “Breaking through ‘conformorality’ in urban and regional studies”

In this two-day event, which took place at the ILS – Research Institute for Regional and Urban Development (Dortmund, September 14-15, 2023), we had the chance to explore the significance and impact of conformism/conformorality in the planning fields and within our scientific community. Although this topic might sound new and fresh, this conference was inspired by the recent works of our invited keynote speakers, Matteo Colombo (Tilburg University) and Claudia Basta (Netherlands Environmental Assessment Agency PBL). As a Thematic Group, we thought this topic deserved to be further explored and enriched with new reflections. The conference confirmed that this issue is not only relevant in our research community but also needs to be taken seriously because of its silent impact and the way it can affect scientific inquiries and scholarships.

© Cedric Müller/ILS

On the first day, we had the pleasure of attending two keynote speakers. Matteo Colombo, who works mainly in the field of neuroscience and moral psychology, discussed the fundamental aspects of conformorality and connected them with the urban environment. Claudia Basta, on the other hand, shared a valuable personal experience on how conformorality has obstructed her scholarship path and prevented her from enriching her perspective with new ideas. Her inspiring talk was titled “On academic conformorality, and why it threatens academic freedom.” The two talks will be available online soon.

On the second day, the conference hosted ten highly inspiring talks:

  • Questioning traditional redistributive urban policies: A heterodox approach to the just city – Stefano Moroni (Polytechnic University of Milan)
  • Antifragility and Resilience: Two Sides of the Same Coin? – Francesco Curci and Daniele Chiffi (Polytechnic University of Milan)
  • Green public space and its change – Paulina Budrytė (Kaunas University of Technology)
  • Easy theories for complex neighborhoods? How conformorality tames wicked problems in neighborhood management – Mark Scherner (University of Vienna)
  • Ordinary Neighborhoods – Raffael Beier (TU Dortmund)
  • Urban Displacement, an Unqualified Negative? Between Harm, Fairness, and Effectiveness in Conventional Responses – Brett Allen Slack (Polytechnic University of Milan)
  • To plan or not to plan: Is this the question? – Anita De Franco (Polytechnic University of Milan)
  • Import-Export Rules: Saving the greater number or sheer insensitivity? – Nana Serwaa Antwi (Polytechnic University of Milan)
  • MEGA-AMBITIONS – How generic and holistic values drive the interplay between mega-regionalization and urban megaprojects in Greater China – Henry Endemann (Hong Kong Polytechnic University)
  • A Planning and Urban Development Perspective on Digital Sovereignty. Diverging digital values in cities – Unger Lena (TU Dortmund) – This talk was cancelled.

The various contributions made it clear that, quite surprisingly, conformorality (or, more in general, conformism) has both positive and negative aspects. On the one hand, it can favor certain collective learning processes through a “copy-and-paste” mechanism. On the other hand, it can harshly prevent the creative development of new ideas and reflections, severely limiting society and, in particular, the scientific community. What appears to be evident is that within the scientific community, it can be beneficial for many scholars to conform to certain prevalent and winning ideas to better align with successful groups. Benefits can derive from, for example, smoother review processes in scientific journals or funding opportunities. An interesting expression/concept that emerged in the final discussion round requiring further investigation is that of the “conform-zone.”

Keynotes

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Conformism is a widespread and robust phenomenon with salient moral and epistemic consequences from Matteo Colombo (Tilburg University)

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On academic conformorality, and why it threatens academic freedom from Claudia Basta (Netherlands Environmental Assessment Agency PBL)

Contact

Dr. Stefano Cozzolino
Phone: +49 (0) 231 9051-237
E-Mail: stefano.cozzolino@ils-research.de

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