Zeitz, Jana Friederike

Jana Friederike Zeitz, M.Sc. Geography

(area of specialisation: Urban and Regional Development Management)

Studied Geography with specialisation on Urban and Regional Development at the Department of Geography, Ruhr University Bochum.

Research interests:

  • The right to the city
  • Social and spatial inequality
  • Urban and neighbourhood development planning
  • Housing market and allocation strategies

Contact:
Phone: + 49 (0) 231 9051-244
E-Mail: jana.zeitz@ils-research.de

Pressemitteilung

Gleiche Nachbarschaft, andere Grundschule

Studie untersucht, wie die Schulwahl der Eltern die soziale Entmischung verstärkt

In den vergangenen Wochen konnten Eltern in Nordrhein-Westfalen ihre zukünftigen Erstklässler*innen für das nächste Schuljahr anmelden. ILS-Wissenschaftlerin Isabel Ramos Lobato hat die Auswirklungen der elterlichen Schulwahl auf die Zusammensetzung der Grundschulen untersucht. Die Ergebnisse sind jetzt als ILS-TRENDS „Soziale Entmischung in der Grundschule – wie die Wahl der Eltern Segregation verstärkt“ erschienen. Das Heft entstand unter Mitarbeit von Andreas Wettlaufer, Andreas Farwick und Heike Hanhörster.

„Kinder mit unterschiedlichem sozio-ökonomischem oder ethnisch-kulturellem Hintergrund sind in Grundschulen oft stärker voneinander getrennt als in ihren Wohnvierteln“, erläutert die Wissenschaftlerin eines der zentralen Ergebnisse. Die Schulwahl der Eltern spiele dabei eine zentrale Rolle. „Selbst wenn privilegiertere Familien in eher gemischten Stadtvierteln leben, wählen sie für ihre Kinder häufig eine Schule außerhalb der Nachbarschaft“, so Ramos Lobato.

In der Studie wurden beispielhaft für eine Stadt in NRW die Daten der Schulverwaltungs- und Einwohnermeldestatistik ausgewertet. Zur Messung der sozio-ökonomischen Segregation wurde der Indikator der Lernmittelbefreiung genutzt. Diese erhalten überwiegend Familien, die Sozialleistungen beziehen oder andere gravierende finanzielle Belastungen vorweisen. Die ethnisch-kulturelle Segregation wurde anhand des Migrationshintergrunds bzw. der Religionszugehörigkeit erfasst.

„Die wahrgenommene Zusammensetzung der Schule hat einen entscheidenden Einfluss auf das Wahlverhalten der Eltern“, so Ramos Lobato. Für Eltern mit höherem Einkommen und Bildungshintergrund gilt: Je höher der Anteil der Kinder mit Lernmittelbefreiung an einer Schule, umso schlechter schätzen sie deren Ruf ein und umso häufiger meiden sie diese. „Eltern mit niedrigerem Einkommen und Bildungshintergrund legen bei der Schulwahl größeren Wert auf Unterstützungsangebote“, erläutert die Wissenschaftlerin.

Die soziale Entmischung in der Grundschule kann auch die Aufstiegschancen der Kinder beeinflussen. So weisen Schulen mit besonders vielen sozial benachteiligten Kindern im Schnitt deutlich schlechtere Bildungsergebnisse auf. „Die Schulsegregation ist damit nicht nur ein Spiegel sozialer und räumlicher Ungleichheit, sondert trägt auch dazu bei, diese zu zementieren“, so die Wissenschaftlerin.

Ansatzpunkte für gemischtere Schulen sieht sie etwa in der besseren Ausstattung von benachteiligten Schulen und in transparenten, schulübergreifenden Aufnahmeprozessen. „Um die soziale Entmischung zu vermeiden, bedarf es zusätzlicher finanzieller Unterstützung bestimmter Schulen sowie klarer und verbindlicher Kriterien bei der Aufnahme der Kinder“, so Ramos Lobato.

Dieses Heft basiert auf einem laufenden Forschungsprojekt, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert wird (445595495).

Die Ausgabe 03/23 „Soziale Entmischung in der Grundschule – wie die Wahl der Eltern Segregation verstärkt“ kann jetzt hier heruntergeladen werden.

Kontakt

Theresa von Bischopink
ILS, Stabsstelle „Transfer und Transformation“
Telefon: + 49 (0) 231 9051-160
E-Mail: theresa.vonbischopink@ils-forschung.de

ILS-TRENDS. Ausgabe 03/23: Soziale Entmischung in der Grundschule – wie die Wahl der Eltern Segregation verstärkt

Gleiche Nachbarschaft, andere Grundschule: Kinder mit unterschiedlichem sozio-ökonomischem oder ethnisch-kulturellem Hintergrund sind in Grundschulen oft stärker voneinander getrennt als in ihren Wohnvierteln. Die Schulwahl der Eltern spielt dabei eine zentrale Rolle. ILS-Wissenschaftlerin Isabel Ramos Lobato hat zusammen mit Andreas Wettlaufer, Andreas Farwick und Heike Hanhörster die Auswirkungen dieser elterlichen Wahl auf die Zusammensetzung der Schulen untersucht. Die Ergebnisse sind jetzt als ILS-TRENDS „Soziale Entmischung in der Grundschule – wie die Wahl der Eltern Segregation verstärkt“ erschienen. Mehr…

Forum Stadtbaukultur

Am 27. November findet um 19 Uhr die nächste Veranstaltung des Forums Stadtbaukultur im Pulsschlag Bürgerhaus Dorstfeld, Vogelpothsweg 15, statt. Thema ist „Bauen im Bestand“. Mit dieser Veranstaltung knüpft das Forum Stadtbaukultur Dortmund an den Apriltermin dieses Jahres an. Damals wurde bereits die in Verbindung mit den Zielen und Erwartungen der Bundesregierung ungebrochene Bautätigkeit kritisch hinterfragt. Es konnte herausgestellt werden, dass das Bauen im Bestand enorme Potenziale bietet, die es zu heben gilt. Zur Anmeldung

Neue Vorsitzende im Wissenschaftlichen Beirat des ILS

Prof. Dr. phil. Cordula Neiberger wurde zur Vorsitzenden des Wissenschaftlichen Beirats gewählt, Prof. Dr. Angela Million zur stellvertretenden Vorsitzenden. Wir bedanken uns bei beiden für die Bereitschaft, sich als Vorsitzende zu engagieren und freuen uns auf die Zusammenarbeit. Bei der Sitzung im November waren die Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats vollständig vertreten, die meisten in Präsenz, wenige digital zugeschaltet. ILS-Wissenschaftler Dr. Sören Groth, Dr. Thomas Klinger und Frank Osterhage stellten zwei aktuelle Projekte der Forschungsgruppe „Mobilität und Raum“ vor. Die anschließende lebhafte Diskussion hat Martin Lanzendorf aus dem Wissenschaftlichen Beirat als Mobilitätsexperte mit einigen Thesen anmoderiert. Eine Liste aller Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats gibt es hier.

Wohnen in Krisenzeiten – Wirkungen der Covid-19-Pandemie und der Energiekrise auf Wohnpräferenzen und Wohnstandortentscheidungen

Angelika Münter, Lisa Garde, Lea in der Beck und Frank Osterhage aus der Forschungsgruppe „Mobilität und Raum“ haben einen Artikel in der RuR veröffentlicht. Der Beitrag präsentiert eine Zwischenbilanz zum bleibenden Einfluss der Covid-19-Pandemie auf Wohnpräferenzen und Wohnstandortentscheidungen auf der Basis einer Literaturanalyse und von qualitativen Interviews mit Wohnungsmarktakteuren sowie erstes empirisches Wissen und Thesen zu den Wirkungen der 2022 eingesetzten Energiekrise auf diese Entscheidungen. https://doi.org/10.14512/rur.1728. Weitere aktuelle Fachpublikationen finden Sie hier.

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