Zeitz, Jana Friederike

Jana Friederike Zeitz, M.Sc. Geography

(area of specialisation: Urban and Regional Development Management)

Studied Geography with specialisation on Urban and Regional Development at the Department of Geography, Ruhr University Bochum.

Research interests:

  • The right to the city
  • Social and spatial inequality
  • Urban and neighbourhood development planning
  • Housing market and allocation strategies

Contact:
Phone: + 49 (0) 231 9051-244
E-Mail: jana.zeitz@ils-research.de

Klimaschutz vor Ort: Vernetzt geht es besser

Projekt KlimaNetze begleitete und vernetze Klimaschutz-Akteure in Bielefeld

Pressemitteilung
5. September 2019

Von der viel befahrene Straße zur Flaniermeile – ein Beispiel aus dem Reallabor „Verkehrsräume umverteilen“ (Bild: ILS)

Von der viel befahrene Straße zur Flaniermeile – ein Beispiel aus dem Reallabor „Verkehrsräume umverteilen“ (Bild: ILS)

Klimaschutz ist längst ein Thema für Städte geworden – das Verbundforschungsprojekt KlimaNetze hat in Bielefeld untersucht, wie durch das bessere Zusammenwirken von Akteuren der lokale Klimaschutz vorankommen kann. Die Ergebnisse werden am morgigen Freitag bei der Abschlussveranstaltung in Bielefeld vorgestellt und diskutiert.

KlimaNetze hat erforscht, wie sich die im lokalen Klimaschutz beteiligten Personen und Organisationen aus Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung miteinander vernetzen. Gemeinsam haben verschiedene Akteure konkrete Ideen entwickelt und die Zusammenarbeit im und als Netzwerk weiter ausgebaut. „Unser Ziel war nicht nur, die Zusammenarbeit beim städtischen Klimaschutz zu erforschen, sondern auch zu verbessern“, berichtet Projektleiter Dr. Martin Stark vom Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS).

Das Forschungsprojekt setzte dabei in den vergangenen drei Jahren auf eine Verbindung von Wissenschaft und Praxis. Mit Hilfe einer sozialen Netzwerkanalyse entstand zunächst ein Überblick über die an Klimaschutzaktivitäten beteiligten Personen und Organisationen. Bei einer Ideen-Werkstatt konnten Bielefelderinnen und Bielefelder ihre Projekt-Ideen einbringen. Zwei dieser Ideen wurden dann auf einer Auswahl-Werkstatt von allen Beteiligten als Reallabore ausgewählt. Dort wurden dann als „Realexperimente“ gezielte Interventionen für den lokalen Klimaschutz entwickelt und erprobt. Reallabore ermöglichen Forscherinnen und Forschern zum einen weiterführende Erkenntnisse über soziale Prozesse zu erlangen, zum anderen soll durch die Experimente als soziale Innovation die Zusammenarbeit von Akteuren vor Ort verbessert werden.

Ein Blick in die Reallabore

Die Reallabore wurden eigenverantwortlich von den beteiligten Bielefelder Bürgern und Bürgerinnen entwickelt und umgesetzt. Das Forschungsteam hat durch Moderation, Konzeptionsworkshops, Reflexion und Beratung unterstützt. Für eine erfolgreiche Umsetzung der Reallabore hat das Forschungsteam Kommunikationsstrukturen zwischen Politik, Verwaltung, Zivilgesellschaft und Forschung geschaffen. Unter anderem gab es einen Mitarbeiter des Forschungsteams vor Ort in Bielefeld, welcher als Schnittstelle zwischen den Projektgruppen und der Bielefelder Politik und Verwaltung fungierte und die relevanten Akteure und Aktivitäten vernetzte.

Das Reallabor „Verkehrsräume umverteilen“ zeigte, wie Verkehrsräume auch anders als nur für den Autoverkehr genutzt werden können. Bei einem Aktionstag im September vergangenen Jahres wurde so die zentrale Wilhelmstraße zu einer Flaniermeile. Dieser erste Auftakt diente dazu, mit Anwohnern und Anwohnerinnen und der Politik darüber ins Gespräch zu kommen, wie der öffentliche Raum am Beispiel der Wilhelmstraße zukünftig genutzt und geteilt werden sollte.

Bei dem Reallabor „MobiNetz“ stand in der Projektlaufzeit die Bündelung des ehrenamtlichen Engagements für nachhaltige Mobilität im Fokus. Bisher parallel laufende Aktivitäten flossen erfolgreich in einem Netzwerk zusammen. Es konnte gemeinsam eine Einigung über die zukünftige Ausgestaltung nachhaltiger Mobilität erzielt werden. Gemeinsam bereitet das „MobiNetz“ nun den „Radentscheid“, ein Bürgerbegehren für die Förderung des Radverkehrs, vor.

Sind die Bielefelder Erkenntnisse übertragbar?

Das Format der Reallabore erwies sich als motivierend für die Beteiligten. „Schnell zeigte sich im Bielefelder Projekt, dass die Möglichkeit der Vernetzung gewinnbringend für die Akteure ist und den Klimaschutz vor Ort voranbringt. Diese Erkenntnis ist sicherlich übertragbar auf andere Kommunen“, so Stark weiter. So konnten zum Beispiel Akteure aus unterschiedlichen gesellschaftlich Bereichen oder auch aus verschiedenen Ämtern der Verwaltung über die Zusammenarbeit ein gegenseitiges Verständnis und Vertrauen aufbauen, welches auch für zukünftige gemeinsame Projekte im städtischen Klimaschutz von Nutzen sein kann.

Die Erkenntnisse und praktischen Lösungen aus den Bielefelder Reallaboren wurden auf einem Workshop mit Klimaschutzaktiven aus Darmstadt diskutiert. Hier konnten in Hinsicht auf die Zielrichtung der Reallabore trotz Unterschieden, zum Beispiel in den Verwaltungsstrukturen, einige parallele Entwicklungen herausgearbeitet werden. So gab es in Darmstadt bereits einen Radentscheid und auch eine Initiative zur alternativen Nutzung von Verkehrsräumen.

Die guten Erfahrungen aus KlimaNetze haben gezeigt, dass große Potentiale in der unterstützten Umsetzung von zivilgesellschaftlich motivierten Projektideen im Klimaschutz stecken. In einem Folgeprojekt sollen deshalb die Erfahrungen aus dem Projekt auf sowohl andere gesellschaftliche Handlungsfelder, wie beispielweise Konsum und Ernährung, übertragen werden, als auch auf weitere Kommunen oder Städte transferiert werden.

KlimaNetze ist ein Verbundprojekt der Städte Bielefeld und Darmstadt mit dem ILS – Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung und den Lehrstühlen für Organisationssoziologie sowie Planungstheorie und Stadtentwicklung der RWTH Aachen University. Außerdem wirken die Transition Town Initiative Bielefeld, die B.A.U.M Consult GmbH und die Sennestadt GmbH als Praxispartner im Projekt mit. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und ist Teil des Förderprogrammes „Nachhaltige Transformation urbaner Räume“. Weitere Informationen zum Projekt auf www.klimanetze.de.

Die Pressemitteilung als Download.

Pressekontakt:

Theresa von Bischopink
ILS, Verantwortliche für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0231 9051-131
E-Mail: theresa.vonbischopink@ils-forschung.de

Datenbergbau in der Forschungsbrauerei – und in Kommunen

10. Oktober 2019, ab 15 Uhr
RIF Institut für Forschung und Transfer e.V., Joseph-von-Fraunhofer-Str. 20, 44227 Dortmund

Das ILS beteiligt sich in diesem Jahr gemeinsam mit dem RIF am Dortmunder Wissenschaftstag. Die beiden Mitglieder der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft (JRF) laden unter dem Oberthema „Datenbergbau in der Forschungsbrauerei – und in Kommunen“ gemeinsam zu der „JRF vor Ort“-Veranstaltung ein.

Wissensextrakte aus großen Datenmengen stehen im Mittelpunkt dieser Tour: Das RIF Institut für Forschung und Transfer betreibt eine Versuchsbrauerei, die neben Bier vor allem Datensammlungen erzeugt. Das Forschungsprojekt DaPro soll bisher unbekannte Muster und Zusammenhänge in den Datenbeständen der Brauereien identifizieren. Besucher dürfen das Bier – hier ein Nebenprodukt des Datenbergbaus – sogar probieren.

Das ILS Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung löst mit ähnlichen Methoden andere Probleme: Im Projekt WEBWiKo sollen Bevölkerungsprognosen verbessert werden, mit denen Städte zum Beispiel Kita- und Schulklassen besser planen können. Dazu werden Daten und Prognosen aus vielen Städten per Internet und Software verglichen.

Der 16. Dortmunder Wissenschaftstag wird von windo e. V. (Wissenschaft in Dortmund), der Stadt Dortmund und der Dortmund-Stiftung ausgetragen. Der Wissenschaftstag steht allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern offen. Der Wissenschaftstag beginnt um 14 Uhr im Dortmunder Rathaus. Von dort starten um 15 Uhr 13 Touren durch die Dortmunder Wissenschaftslandschaft. Dabei kann ein Blick hinter die Kulissen der Forschungsinstitute, Hochschulen und kulturellen Einrichtungen geworfen und Wissenschaft live erlebt werden.

Ablauf der Tour

Start am Dortmunder Rathaus (15 Uhr)

Beginn „JRF vor Ort“ im RIF (15:30 Uhr)

Begrüßung

  • Svenja Rebsch
    Geschäftsführung RIF
  • Dr. Dieter Bathen
    Vorstandsvorsitzender der JRF

Vortrag (15:50 Uhr)

Neue interaktive Modelle der Bevölkerungsprognose als Basis für eine bedarfsgerechte Stadt- und Regionalplanung
– Martin Schulwitz
Wissenschaftlicher Mitarbeiter, ILS

Vortrag (16:15 Uhr)

Datengetriebene Prozessoptimierung mit Hilfe maschinellen Lernens in der Getränkeindustrie.
– René Wöstmann
Wissenschaftlicher Mitarbeiter, RIF

Besuch der Forschungsbrauerei
Besichtigung der Versuchsbrauerei inkl. Verkostung
– Josef Kimberger
Projektingenieur Data Mining, Bitburger Braugruppe GmbH

Rückfahrt zum Rathaus (17:15 Uhr)

Weitere Informationen finden Sie im Programmflyer

Der Eintritt ist frei. Die Anmeldung ist hier möglich

Kontakt:
Telefon: +49 (0) 231 9051-251
E-Mail: hilke.janssen@ils-forschung.de

Veranstaltung

Das ILS beteiligt sich in diesem Jahr gemeinsam mit dem RIF am Dortmunder Wissenschaftstag. Die beiden Mitglieder der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft (JRF) laden am 10. Oktober unter dem Oberthema „Datenbergbau in der Forschungsbrauerei – und in Kommunen“ gemeinsam zu der „JRF vor Ort“-Veranstaltung ein. Mehr…

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