Zeitz, Jana Friederike

Jana Friederike Zeitz, M.Sc. Geography

(area of specialisation: Urban and Regional Development Management)

Studied Geography with specialisation on Urban and Regional Development at the Department of Geography, Ruhr University Bochum.

Research interests:

  • The right to the city
  • Social and spatial inequality
  • Urban and neighbourhood development planning
  • Housing market and allocation strategies

Contact:
Phone: + 49 (0) 231 9051-244
E-Mail: jana.zeitz@ils-research.de

„Global denken, lokal essen“: Projekt FoodE will lokale Nahrungsmittelproduktion stärken

ILS forscht mit europäischem Konsortium an nachhaltigen Lösungen

Pressemitteilung
5. März 2020

Zum Start des Projekts traf sich das europäische Konsortium in Bologna (© Hague)

Die ständig wachsende Weltbevölkerung, die zunehmende Verstädterung und die Erschöpfung der natürlichen Ressourcen setzen die globale Ernährungssicherheit unter Druck. In Verbindung mit den Auswirkungen des Klimawandels stehen die Nahrungsmittelketten vor Herausforderungen. Das EU-Projekt „FoodE – Food Systems in European Cities“ setzt auf lokale Lösungen und will in den kommenden vier Jahren die regionale Nahrungsmittelproduktion stärken.

„Regionale Ernährungssysteme haben das Potenzial, Verbraucherinnen und Verbrauchern mehr Transparenz zu bieten und die lokale Landwirtschaft zu stärken“, erläutert Dr. Kathrin Specht vom Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS). Landwirtschaftliche Produkte wie Obst, Gemüse, Milch und Fleisch sollen wieder verstärkt in der Region produziert und dann auch dort verarbeitet, verkauft und konsumiert werden. Das ILS ist Teil eines europäischen Konsortiums unter der Leitung der Universität Bologna (Italien), das in den nächsten vier Jahren das EU-Projekt umsetzt. „Wir gehen der Frage nach, wie die lokale Lebensmittelproduktion mit innovativen Methoden gestärkt werden kann. Wir möchten herausfinden, welches momentan die größten Hindernisse für die ‚Re-Lokalisierung‘ der Produktion sind und wie diese überwunden werden können. Hierbei konzentrieren wir uns insbesondere auf die Analyse von Politik- und Planungsinstrumenten sowie auf die Rolle lokaler Akteure“, so die Wissenschaftlerin.

„Think global, eat local“

Mitte Februar trafen sich in Bologna über 65 Delegierte zum Start des Projekts. Sie tauschten sich darüber aus, wie europäische Bürgerinnen und Bürger in die Gestaltung zukunftssicherer, lokaler Ernährungssysteme einbezogen werden können. „Think global, eat local“ ist die treibende Kraft hinter dem Projekt. FoodE wird als Austauschplattform dienen, auf der Behörden, Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und gemeinnützige Organisationen Ideen, bewährte Verfahren und Instrumente austauschen können, um Städte und Regionen bei ihrem Übergang zu innovativen, nachhaltigen Lebensmittelsystemen zu unterstützen.

FoodE wird dabei mit lokalen Initiativen zusammenarbeiten, Erfolgsgeschichten identifizieren und diese für den Wissensaustausch aufbereiten. Außerdem werden 15 Pilotprojekte mit lokalen Partnern in zwölf europäischen Städten und Regionen (Neapel, Bologna, Sabadell, Teneriffa, Amsterdam, Lansingerland, Berlin, Oslo, Longyearbyen, Romainville, Iasi, Ljubljana) in die Praxis umgesetzt und im Hinblick auf eine mögliche Replizierbarkeit bewertet.

Unter der Leitung der Universität Bologna vereint FoodE ein hoch qualifiziertes Konsortium von 24 Organisationen. Es besteht aus Universitäten, Forschungsinstituten, kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), Nichtregierungsorganisationen sowie Stadtverwaltungen aus acht EU-Ländern. FoodE wird im Rahmen von Horizon 2020, dem Forschungs- und Innovationsrahmenprogramm der Europäischen Union, finanziert und hat eine Laufzeit von vier Jahren.

Die Pressemitteilung erschien am 17. Februar 2020 auf Englisch und wurde für die deutsche Version ergänzt.

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Pressekontakt:

Theresa von Bischopink
ILS, Verantwortliche für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0231 9051-131
E-Mail: theresa.vonbischopink@ils-forschung.de

Pressemitteilung

Der Wohnungsmarkt stellt zentrale Weichen für die Integration Zugewanderter. Aktuell stehen Wohnungsanbieter gerade in angespannten Wohnungsmärkten vor großen Herausforderungen „den Mangel fair zu verwalten“. Das Forschungsprojekt „Wohnraumversorgung und sozialräumliche Integration von Migrantinnen und Migranten – Belegungspolitiken institutioneller Wohnungsanbieter“ untersucht bundesweit erstmalig, welche Positionen und Funktionen unterschiedliche Wohnungsunternehmen bei der Wohnraumversorgung von Menschen mit Migrationshintergrund einnehmen. Mehr…

Leitbilder der Wohnungsbelegung beeinträchtigen den Zugang Zugewanderter zum Wohnungsmarkt

Studie untersucht bundesweit erstmalig Vergabepolitiken institutioneller Wohnungsanbieter

Pressemitteilung
3. März 2020

(©Hanhörster et al. 2020)

Der Wohnungsmarkt stellt zentrale Weichen für die Integration Zugewanderter. Aktuell stehen Wohnungsanbieter gerade in angespannten Wohnungsmärkten vor großen Herausforderungen „den Mangel fair zu verwalten“. Entsprechende Engpässe werden durch die Fluchtzuwanderung besonders sichtbar. Das Forschungsprojekt „Wohnraumversorgung und sozialräumliche Integration von Migrantinnen und Migranten – Belegungspolitiken institutioneller Wohnungsanbieter“ untersucht bundesweit erstmalig, welche Positionen und Funktionen unterschiedliche Wohnungsunternehmen (städtische, genossenschaftliche und privatwirtschaftliche Akteure) bei der Wohnraumversorgung von Menschen mit Migrationshintergrund einnehmen.
Ein Schwerpunkt der Untersuchung lag auf den Städten Berlin, Düsseldorf und Hamburg. Das Projekt wurde vom ILS – Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung und dem Büro UrbanPlus im Auftrag des vhw – Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e. V. durchgeführt. „Der Umgang mit Diversität ist bereits gelebte Praxis. Trotzdem erschwert ein Zuwanderungshintergrund die Wohnraumsuche in Deutschland vielerorts deutlich“, berichtet Dr. Heike Hanhörster vom ILS.

76 Interviews mit Expertinnen und Experten aus Wohnungswirtschaft, Politik, Verwaltung, Zivilgesellschaft und Forschung illustrieren: Die Zugänglichkeit zum Wohnungsmarkt wird nicht nur durch das quantitative Angebot bezahlbaren Wohnraums beeinflusst, sondern maßgeblich durch die jeweiligen Belegungspolitiken und Leitbilder von Wohnungsunternehmen.

Zentrale Ergebnisse der Studie sind:

  • Die Beiträge verschiedener Wohnungsanbietender zur sozialen Wohnraumversorgung variieren deutlich. Städtische Wohnungsunternehmen leisten hier den größten Beitrag.
  • Leitbilder einer „gesunden“ (sozialen und ethnischen) Mischung zum Erhalt „stabiler Quartiere“ bestimmen die Belegungspraktiken von vielen Wohnungsunternehmen. Dadurch wird der Zugang von Zugewanderten zum Wohnungsmarkt erschwert.
  • Der Prozess des Belegungsmanagements ist intransparent. Insbesondere auf Ebene der Sachbearbeitung fehlen häufig interkulturelle Kompetenzen. Dies wirkt sich benachteiligend auf die Wohnungszugänge von Migrantinnen und Migranten aus.
  • Eine gute lokale Zusammenarbeit von Wohnungsanbietenden, öffentlichen Verwaltungen und zivilgesellschaftlichen Akteuren beeinflusst den lokalen Umgang mit Fragen der sozialen Wohnraumversorgung und Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt positiv. Zivilgesellschaftliche Akteurinnen und Akteure wie Antidiskriminierungsbüros, Mietervereine und Migrantenorganisationen haben eine wichtige Funktion als lokales Korrektiv von diskriminierenden Vergabepraktiken.

„Um die Zugangschancen von Migrantinnen und Migranten zu erhöhen, ist ein konsequenter institutioneller Wandel innerhalb der Wohnungsunternehmen hin zu einer stärkeren interkulturellen Öffnung und Diversitätspolitik elementar“, ordnet Heike Hanhörster vom ILS die Ergebnisse ein.
Die Projektergebnisse legen konkrete Maßnahmen zur Sicherstellung einer diskriminierungsfreien Vermietung und im Sinne eines Qualitätsmanagements nahe. So konnten im Rahmen der Studie viele gute Lösungen identifiziert werden, die noch stärker in der Breite der Wohnungsunternehmen berücksichtigt werden sollten. So hat beispielsweise die GESOBAU im August 2019 als „freiwillige Serviceleistung“ die erste (Anti)Diskriminierungsbeauftragte in der Wohnungswirtschaft berufen.

Download:

Das Büro UrbanPlus forscht zu integrierter Stadt- und Quartiersentwicklung, Governance-Prozessen, wissensbasierter Stadt- und Regionalentwicklung, vernetztem Handeln für energieeffiziente Quartiere, Strategien für soziale Wohnraumversorgung und innovativen Wohnkonzepten.

Der vhw – Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e. V. ist ein gemeinnütziger Verband. Er engagiert sich durch Fortbildung und Forschung in den Handlungsfeldern Wohnen und Stadtentwicklung für die Leistungsfähigkeit der Kommunen, eine vielfältige Bürgergesellschaft sowie die Stärkung der lokalen Demokratie. Die Forschungsabteilung des vhw e. V. untersucht Grundlagen nachhaltiger Stadt- und Quartiersentwicklung, lokale Steuerungs- und Kommunikationsprozesse und arbeitet unmittelbar mit Akteuren vor Ort daran, Teilhabe und Co-Produktion von Stadt in der Praxis möglichst inklusiv zu gestalten und an das repräsentativdemokratische System anzubinden.

Das ILS – Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung ist ein außeruniversitäres Forschungsinstitut, das die aktuelle und künftige Entwicklung von Städten interdisziplinär und international vergleichend untersucht. Weitere Informationen auf www.ils-forschung.de.

Pressekontakt:

Theresa von Bischopink
ILS, Verantwortliche für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0231 9051-131
E-Mail: theresa.vonbischopink@ils-forschung.de

Rückblick auf die Dortmunder Konferenz

Mitte Februar haben sich in Dortmund 350 Teilnehmende zur fünften Dortmunder Konferenz für Raum- und Planungsforschung getroffen. Unter dem Motto „Räume neu denken – Planung in einer Welt im Wandel“ diskutierten sie zwei Tage lang raumplanungsrelevante Themen. Zum Rückblick

5. Dortmunder Konferenz „Räume neu denken – Planung in einer Welt im Wandel“

Zur mittlerweile fünften Dortmunder Konferenz für Raum- und Planungsforschung trafen sich Mitte Februar 350 Teilnehmende auf dem Campus Süd der TU Dortmund.

Die zweitägige Konferenz bot ein umfangreiches, interdisziplinär besetztes Programm. In insgesamt 36 Sessions diskutierten sie zu acht übergeordneten Themen der Quartiers- und Stadtentwicklung, zur Raumentwicklung und Raumbeobachtung, zu Planungstheorien, über grüne und blaue Infrastrukturen, Verkehr und Mobilität, den planerischen Umgang mit dem Klimawandel, über Gesundheit sowie internationale und europäische Perspektiven der Raumplanung. Fünf Round Tables luden außerdem zur gemeinsamen Erarbeitung von innovativen Konzepten ein.

Keynote-Beiträge von Prof. Dr. Tuna Tasan-Kok (University of Amsterdam) und Prof. Dr. Martina Löw (TU Berlin) zu den Themen “Rethinking the Role of Urban Planning in New State-Market-Citizen Relations“ und „Räume neu erfahren“ stellten die Rolle von Planung und von Raum im Geflecht von Akteursinteressen in den Fokus. Diversität und Vielfalt im Kontext räumlicher Planung, neue Perspektiven und eigene Rollen wurden reflektiert. Planungswissenschaftler/-innen und Praktiker/-innen diskutierten zur Bedeutung von Ökosystemleistungen und deren Einbeziehung in bestehende Planungsansätze, über Klimafolgenanalysen in der räumlichen Planung sowie über planungstheoretische Perspektivenwechsel. Die Konferenz zeigte die Vielfalt an Innovationspotenzialen für die Planungsforschung, ermöglichte intensives Netzwerken und schärfte den Blick für neue Dynamiken und fachliche Fragestellungen.

Bei einer Student Poster Session, welche in Kooperation mit der Fachschaft der Fakultät Raumplanung veranstaltet wurde, präsentierten Studierende ihre Forschungsergebnisse aus Abschlussarbeiten oder Projektarbeiten eben zu diesen Themenfeldern. Die Poster Session bot neben der Vernetzung von ähnlich gelagerten Forschungsinteressen und Strategien auch den erweiterten interdisziplinären Austausch mittels Diskussionscharakter.

Veranstalter der Dortmunder Konferenz Raum- und Planungsforschung sind die Fakultät Raumplanung der TU Dortmund, die Akademie für Raumforschung und Landesplanung (ARL) und das Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS), die Federführung liegt bei der TU Dortmund.

Die nächste Dortmunder Konferenz für Raum- und Planungsforschung ist für Frühjahr 2022 geplant.

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