Zeitz, Jana Friederike

Jana Friederike Zeitz, M.Sc. Geography

(area of specialisation: Urban and Regional Development Management)

Studied Geography with specialisation on Urban and Regional Development at the Department of Geography, Ruhr University Bochum.

Research interests:

  • The right to the city
  • Social and spatial inequality
  • Urban and neighbourhood development planning
  • Housing market and allocation strategies

Contact:
Phone: + 49 (0) 231 9051-244
E-Mail: jana.zeitz@ils-research.de

Gutachten des ILS zeigt: Zu wenig Bauland in NRW-Großstädten

Pressemitteilung

In Zusammenarbeit mit dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) haben sich Prof. Dr. Stefan Siedentop und Prof. Dr. Stefan Fina vom ILS mit der Verfügbarkeit bebaubarer Flächen für den Wohnungsbau in den kreisfreien Städten und Landkreisen Nordrhein-Westfalens (NRW) beschäftigt.

Die Studie zeigt, dass in den angespannten Wohnungsmärkten bebaubare Flächen fehlen während in ländlichen Regionen nicht selten eine Überangebotssituation besteht. „Eine erfolgreiche Wohnungspolitik muss deshalb darauf fokussieren, Bauland umfangreicher, schneller und kostengünstiger zu entwickeln und einer Bebauung zuzuführen“ sagt Prof. Dr. Stefan Siedentop, wissenschaftlicher Geschäftsführer des ILS.

Im Zeitraum 2016 bis 2018 wurde in Bonn und Münster im Vergleich mit anderen Städten in NRW mit jeweils 4,7 Wohnungen pro 1.000 Einwohner und Jahr am meisten gebaut. An dritter Stelle liegt Düsseldorf mit 4,3 Wohnungen pro 1.000 Einwohner und Jahr. Ein Blick auf die tatsächlich benötigten Wohnungen zeigt aber, dass beispielsweise in Münster zwischen 2016 bis 2018 2.450 Wohnungen pro Jahr zu wenig gebaut wurden. Ein ähnliches Ergebnis gibt es für die Stadt Bonn. In Köln fehlen für den genannten Zeitraum sogar 6.900 Wohnungen pro Jahr. Somit deckt die größte Stadt in NRW nur 46% des Wohnraumbedarfs.

Das bestehende Missverhältnis führt zu einem Anstieg von Immobilienpreisen und Mieten, investorengetriebenen Aufwertungsprozessen und einem rückläufigen Angebot an bezahlbarem Wohnraum. Die entstandenen Engpässe auf den Wohnungsmärkten befördern so die sozioökonomische Polarisierung zwischen einkommensschwachen und wohlhabenden Haushalten in deutschen Großstädten.

Die Autoren der Studie sind sich einig: Um Bauland in erforderlichem Maße bereitzustellen, muss das kommunale Flächenmanagement effektiver werden. Mit Blick auf bestehende Zielkonflikte zwischen unterschiedlichen Nutzungen (Wohnen, Gewerbe, Grün- und Freiflächen) müssen die technischen Instrumente der Flächenerfassung und -bereitstellung verbessert und klare politische Zielsetzungen formuliert werden. So zeigen Kommunen wie Bonn, Düsseldorf und Münster, dass sich Investitionen in ein langfristig und integrativ angelegtes Flächenmanagement lohnen.

„Die Kommunen brauchen mehr qualifiziertes und gut vernetztes Personal sowie moderne EDV-gestützte Werkzeuge des Flächenmanagements, um dem Bedarf an Flächen zeitnah gerecht zu werden“, so der Mitautor der Studie und Experte für Geoinformationssysteme Prof. Dr. Stefan Fina. Die Kommunalpolitik muss frühzeitig Zweckbündnisse mit der Bau- und Immobilienwirtschaft sowie mit zivilgesellschaftlichen Akteuren und Gewerbetreibenden über die beabsichtigten Ziele eingehen, damit Flächenentwicklungen und Bauvorhaben nicht an Widerständen aus unterschiedlichen Interessengruppen scheitern. Hinzu kommen dringend benötigte Konzepte interkommunaler Zusammenarbeit, die den Ausgleich zwischen Wohnungsnachfrage und -bedarf über Verwaltungsgrenzen hinaus koordinieren. Aus dieser Perspektive sind die folgenden Forderungen von besonderer Bedeutung:

  • Festlegung und Definition von (politischen) Zielsetzungen im Wohnungsbau mit kontinuierlichem Monitoring
  • Aufstockung der personellen und technischen Ausstattung im Flächenmanagement sowie die konsequente Entwicklung und Anwendung von Verfahren zur Identifizierung und Mobilisierung von Wohnflächenpotenzialen
  • Verstärkter Einsatz digitaler Tools im Flächenmanagement, inklusive dem Aufbau digitaler Schnittstellen zwischen Potenzialerfassung und -mobilisierung
  • Festhalten am Primat der Innenentwicklung, ohne Tabuisierung von Außenentwicklungen
  • Entwicklung einer langfristigen Strategie des Flächenmanagements
  • Bildung (interkommunaler) Kooperationen und Dialogplattformen mit den Umlandkommunen
  • Deutliche Stärkung der Personalkapazitäten in den Bauaufsichtsbehörden und Planungsbehörden

Download:

Die vollständige Studie mit den Zahlen zu den einzelnen Städten/Kreisen in NRW finden Sie hier.

Die Pressemitteilung als Download

Pressekontakt:

Ann-Christin Kleinmanns, Verantwortliche für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0231/9051-131
E-Mail: ann-christin.kleinmanns@ils-forschung.de

Ansprechpartner:

Prof. Dr. Stefan Siedentop, wiss. Geschäftsführer
E-Mail: stefan.siedentop@ils-forschung.de

Prof. Dr. Stefan Fina , Leiter Geoinformation und Monitoring
E-Mail: stefan.fina@ils-forschung.de

Neue Studie erschienen

In Zusammenarbeit mit dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat sich das ILS mit der Verfügbarkeit bebaubarer Flächen für den Wohnungsbau in den kreisfreien Städten und Landkreisen Nordrhein-Westfalens beschäftigt. Mehr…

Gutachten des ILS zeigt: Zu wenig Bauland in NRW-Großstädten

In Zusammenarbeit mit dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) haben sich Prof. Dr. Stefan Siedentop und Prof. Dr. Stefan Fina vom ILS mit der Verfügbarkeit bebaubarer Flächen für den Wohnungsbau in den kreisfreien Städten und Landkreisen Nordrhein-Westfalens (NRW) beschäftigt. Die Studie zeigt, dass in den angespannten Wohnungsmärkten bebaubare Flächen fehlen, während in ländlichen Regionen nicht selten eine Überangebotssituation besteht. Eine erfolgreiche Wohnungspolitik muss deshalb darauf fokussieren, Bauland umfangreicher, schneller und kostengünstiger zu entwickeln und einer Bebauung zuzuführen. Im Zeitraum 2016 bis 2018 wurde in Bonn und Münster im Vergleich mit anderen Städten in NRW mit jeweils 4,7 Wohnungen pro 1.000 Einwohner und Jahr am meisten gebaut. An dritter Stelle liegt Düsseldorf mit 4,3 Wohnungen pro 1.000 Einwohner und Jahr. Ein Blick auf die tatsächlich benötigten Wohnungen zeigt aber, dass beispielsweise in Münster zwischen 2016 bis 2018 2.450 Wohnungen pro Jahr zu wenig gebaut wurden. Ein ähnliches Ergebnis gibt es für die Stadt Bonn. In Köln fehlen für den genannten Zeitraum sogar 6.900 Wohnungen pro Jahr. Somit deckt die größte Stadt in NRW nur 46% des Wohnraumbedarfs.

Die komplette Studie finden Sie hier.

Zu dieser Studie hat das ILS auch eine Pressemitteilung am 27. August 2020 veröffentlicht.

Veranstaltung

Fachtagung des Netzwerks Multilokalität: „Multilokalität – quo vadis?“, Freitag, 18. September 2020 ab 12 Uhr, Lensing-Carrée Conference Center in Dortmund. Mehr…

Fachtagung des Netzwerks Multilokalität: „Multilokalität – quo vadis?“

18. September 2020 ab 12 Uhr
Lensing-Carrée Conference Center in Dortmund

Für Freitag, 18.09.2020, sind in Dortmund zwei eng miteinander verbundene Veranstaltungen zur Multilokalitätsforschung geplant: Zum einen, einer guten Tradition folgend, eine Fachtagung des Netzwerkes Multilokalität (in Kooperation mit ILS und ARL), zum anderen Buchvorstellungen ab 16 Uhr des im Frühjahr von der ARL herausgegebenen Kompendiums zur Multilokalitätsforschung. Beide Veranstaltungen finden nacheinander im Lensing-Carrée in der Dortmunder City statt.

Ziel der Fachtagung ist es, vor dem Hintergrund bisher geleisteter theoretischer, konzeptioneller und methodischer Arbeiten im Feld der Multilokalitätsforschung einen Blick in die Zukunft zu werfen:

  • Wie hat sich die Multilokalitätsforschung seit den im Kompendium versammelten Forschungsarbeiten weiterentwickelt?
  • Welche aktuellen Studien und Projekte aus Wissenschaft und Praxis thematisieren multilokale Lebensweisen und ihre Implikationen für Gesellschaften und Räume?
  • Welche Themen- und Fragestellungen sollte die Multilokalitätsforschung in Zukunft verfolgen?

Fachtagung und Buchvorstellung sind primär als Präsenzveranstaltungen vorgesehen, werden aber in hybrider Form durchgeführt. Damit ist eine Beteiligung nach entsprechender Anmeldung auch virtuell (via Zoom) möglich. Bitte melden Sie sich bis zum 10. September 2020 unter Angabe der gewünschten Art der Teilnahme an (Mail an: veranstaltung@ils-forschung.de, Stichwort: Multilokalität). Sie erhalten eine Bestätigung sowie technische und organisatorische Hinweise.

Weitere Informationen und das genaue Programm finden Sie HIER.

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