Zeitz, Jana Friederike
Jana Friederike Zeitz, M.Sc. Geography
(area of specialisation: Urban and Regional Development Management)

Studied Geography with specialisation on Urban and Regional Development at the Department of Geography, Ruhr University Bochum.
Research interests:
- The right to the city
- Social and spatial inequality
- Urban and neighbourhood development planning
- Housing market and allocation strategies
Contact:
Phone: + 49 (0) 231 9051-244
E-Mail: jana.zeitz@ils-research.de
Pressemitteilung
Eine Wohnung für alle!?
ILS-Wissenschaftler*innen bewerten Housing First als Konzept gegen Wohnungslosigkeit
Immer mehr Menschen haben keinen festen Wohnsitz. Die Bundesregierung hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt, die Wohnungslosigkeit bis 2030 zu überwinden. Der Plan greift unter anderem das Konzept Housing First – das bedingungslose Angebot einer eigenen Wohnung an Wohnungslose – als wichtigen Eckpfeiler auf. Die ILS-Wissenschaftler*innen Lea Fischer und Dr. Michael Kolocek stellen in ILS-IMPULSE „Wohnungslosigkeit überwinden durch Housing First?“ das Konzept vor und werfen einen Blick auf die aktuelle Lage in Nordrhein-Westfalen.
Eine Wohnung für alle!? „Der Grundgedanke von Housing First steht im starken Kontrast zu anderen Ansätzen, die die Bereitstellung einer regulären Wohnung an Voraussetzungen knüpfen wie die Annahme von Hilfsangeboten oder der Abstinenz von Rauschmitteln“, erläutert ILS-Wissenschaftlerin Lea Fischer das Konzept. Damit sollen Stigmatisierungen vermieden und den betroffenen Menschen eine möglichst hohe Selbstbestimmung ermöglicht werden.
Laut Statistiken waren in NRW 2023 knapp 110.000 Menschen wohnungslos. Das bedingungslose Bereitstellen von Wohnraum ist auch hier oben auf der politischen Agenda. „Es gibt einige engagierte Projekte, die flächendeckendere Umsetzung scheitert aber oft am mangelnden Angebot auf dem Wohnungsmarkt“, berichtet ILS-Wissenschaftler Dr. Michael Kolocek. „Wir nehmen in der Praxis einen gewissen Frust wahr, dass die wenigen Modellprojekte eher den berühmten Tropfen auf dem heißen Stein darstellen; teilweise werden die Projekte aufgrund der niedrigen Reichweite von Interessenvertreter*innen als Symbolpolitik kritisiert, die viel zu wenige Betroffene erreicht.“
Die Forscher*innen sehen Housing First grundsätzlich als einen wirksamen Ansatz gegen Wohnungslosigkeit, nehmen aber auch die Innenstädte in den Blick. „So lange Housing First oder ähnliche Ansätze nicht flächendeckend etabliert sind, sind wohnungs- und obdachlose Menschen auf andere, sowohl private als auch öffentliche Orte und Räume angewiesen, um ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen“, so die Wissenschaftler*innen.
Im Projekt „Marginalisierte Bevölkerungsgruppen und die solidarische Innenstadt (MaBIs)“ im Auftrag der VolkswagenStiftung streben sie eine Transformation der Innenstädte an, die die täglichen Bedarfe und Praktiken marginalisierter Bevölkerungsgruppen mitdenkt. Weitere Informationen zum Vorhaben in Kooperation mit den Straßenmagazinen bodo (Bochum und Dortmund) und BISS (München) finden Sie hier.
Das ILS – Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung ist ein außeruniversitäres Forschungsinstitut, das die aktuelle und künftige Entwicklung von Städten interdisziplinär und international vergleichend untersucht. Weitere Informationen auf www.ils-forschung.de.
Hinweis an die Redaktionen:
- Das Heft „ILS-IMPULSE 01/24: Wohnungslosigkeit überwinden durch Housing First? Eine Einschätzung der aktuellen Lage in NRW“ steht hier zum Download zur Verfügung.
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Pressekontakt
Ann-Christin Kleinmanns, Verantwortliche für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0231/9051-131
E-Mail: ann-christin.kleinmanns@ils-forschung.de
Förderzuschlag im Wettbewerb des Bundes „Ernährungswende in der Region“
„FoodConnectRuhr: Der Pott kocht regional, gesund, nachhaltig – und für alle!“ – so heißt das Projekt, für das die ILS Research gemeinsam mit ihren Partner*innen jetzt den Förderbescheid des Bundesministeriums für Landwirtschaft und Ernährung (BMEL) bekommen hat. Die Verbundpartner des Projekts für Dortmund und die Umgebung erhielten von der Parlamentarischen Staatssekretärin Dr. Ophelia Nick die Förderbescheide in Höhe von insgesamt 1,1 Millionen Euro. Mehr…
Staatssekretärin Nick übergab Förderbescheide für das Projekt „FoodConnectRuhr“
„FoodConnectRuhr: Der Pott kocht regional, gesund, nachhaltig – und für alle!“ – so heißt das Projekt, für das die ILS Research gemeinsam mit ihren Partner*innen jetzt den Förderbescheid des Bundesministeriums für Landwirtschaft und Ernährung (BMEL) bekommen hat. Die Verbundpartner des Projekts für Dortmund und die Umgebung erhielten von der Parlamentarischen Staatssekretärin Dr. Ophelia Nick die Förderbescheide in Höhe von insgesamt 1,1 Millionen Euro.
Dazu sagt Ophelia Nick: „Ein zentrales Ziel unserer Ernährungsstrategie ist es, den 16 Millionen Menschen in Deutschland, die täglich auswärts essen, ein gesundes und nachhaltiges Angebot zu machen. Dafür bringen wir mit dem Modellregionenwettbewerb unsere Landwirte, den Handel und Anbieter der Außer-Haus-Verpflegung zusammen. Das nutzt allen, denn es senkt Kosten, verbessert Abläufe und schafft Anreize für den Anbau der regionalen (Bio-)Landwirtschaft. Ich freue ich, dass mit ‚FoodConnectRuhr‘ nun bereits die sechste Modellregion an den Start geht.“
Ziel ist es „Vom Acker bis zum Teller“ Akteur*innen aus der Land- und Ernährungswirtschaft mit Lebensmittelverbraucher*innen zu vernetzen, um Angebot und Nachfrage nachhaltiger Lebensmittel innerhalb der Modellregion zusammenzubringen. In Kitas, Schulen und Krankenhäusern soll das Essensangebot gesünder und klimafreundlicher werden: Geplant ist, mehr Bio-, regionale und pflanzliche Lebensmittel in die Kantinen zu bringen. Speisepläne sollen attraktiver und die Lebensmittelverschwendung reduziert werden. Bei den Maßnahmen werden insbesondere einkommensschwächere Haushalte berücksichtigt, um möglichst allen Dortmunder*innen den Zugang zu gesundem Essen zu ermöglichen.
Die Stärkung eines regionalen, nachhaltigen Ernährungssystems im Sinne der Ernährungswende hat zahlreiche positive Auswirkungen auf Klima und Umwelt. Die durch das Projekt in der Modellregion geförderte ökologische Landwirtschaft setzt weniger Energie ein als konventionelle Landwirtschaft und reduziert den Ausstoß von Treibhausgasen (THG), die humusfördernde Bewirtschaftung der Böden trägt zusätzlich dazu bei, CO₂ aus der Atmosphäre zu entnehmen. Die Böden werden so geschont und bleiben fruchtbar. Das fördert auch den Wasserkreislauf und die Artenvielfalt.
Veränderungen in der Außer-Haus-Verpflegung (AHV) gelten als Schlüssel für das 30-Prozent-Bio-Flächen-Ziels des Bundes, das er in seiner „Bio-Strategie 2030“ verankert hat. Denn die erhöhte Nachfrage nach heimischen Bio-Produkten setzt Anreize für die Landwirtschaft, Flächen biologisch hochwertig zu bewirtschaften. Saisonale Lebensmittel kommen ohne beheizte Gewächshäuser aus. Lebensmittel werden innerhalb der Modellregion vermarktet und haben dadurch kürzere Transportwege, die weniger CO₂-Emissionen verursachen. Zudem werden die Wertschöpfung und die Kreislaufwirtschaft in der Region gestärkt und somit (klima-)resiliente Ernährungssysteme in Dortmund und Umgebung aufgebaut.
Für das Projekt haben sich der Ernährungsrat Dortmund und Region e.V., die ILS Research gGmbH und NAHhaft e.V. und die Stadt Dortmund zu einem Konsortium zusammengeschlossen. Der Ernährungsrat Dortmund und Region e.V. übernimmt die Projektleitung. In ganz Deutschland erhalten bis zu zwölf Regionen eine Förderung von insgesamt rund zwölf Millionen Euro. Mehr zum Modellregionenwettbewerb finden Sie hier.
Kontakt im ILS
Dr. Barbara Schröter
Telefon: +49 (0) 231 9051-231
E-Mail: barbara.schroeter@ils-forschung.de
Ann-Kristin Steines
Telefon: +49 (0) 231 9051-215
E-Mail: ann-kristin.steines@ils-forschung.de
Cultivating change: Exploring policies, challenges, and solutions to support city region food systems development in six European countries
Ann-Kristin Steines, Anna Wissman, Kathrin Specht und Chiara Iodice aus der Forschungsgruppe „Raumbezogene Planung und Städtebau“ haben mit weiteren Beteiligten einen Aufsatz in der Zeitschrift „Cities“ veröffentlicht. Der Artikel thematisiert im Zusammenhang mit CFRS (City Region Food System/Ernährungssysteme in Stadtregionen) die Fragen, wie sich (inter-)nationale politische Systeme auf die städtische Lebensmittelproduktion auswirken und wie Interessenvertreter, Forscher und Praktiker die aktuelle Politik auf multinationaler Ebene wahrnehmen und welche Strategien, Herausforderungen und Lösungen es zur Unterstützung der Entwicklung von Ernährungssystemen in Stadtregionen gibt. https://doi.org/10.1016/j.cities.2024.105498. Weitere aktuelle Fachpublikationen finden Sie hier.
Urban-rural migration in Germany: A decision in favour of ‘the rural’ or against ‘the urban’?
ILS-Wissenschaftler*innen Frank Osterhage und Cornelia Tippel haben gemeinsam mit weiteren Kolleg*innen einen Artikel im „Journal of Rural Studies“ veröffentlicht. Darin geht es um die Veränderungen der Binnenwanderung zwischen 2000 und 2021 sowie die mittels einer deutschlandweiten Bevölkerungsbefragung ermittelten Gründe, aus denen Haushalte zwischen Mitte 2015 und Mitte 2020 von städtische in ländliche Gebiete umgezogen sind. https://doi.org/10.1016/j.jrurstud.2024.103431. Weitere aktuelle Fachpublikationen finden Sie hier.