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GROWO - Großstädte als Wohnorte - Nutzungsmanagement unter Wachstumsbedingungen
Client:Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI), Fachliche Begleitung: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBSR)
Time frame:09/2021 – 11/2023

Die deutschen Großstädte blicken auf zwei wachstumsintensive Dekaden zurück, angetrieben durch die Zuwanderung aus ländlichen Gebieten und in immer größerem Ausmaß auch aus dem Ausland. In raumstruktureller Hinsicht hat das weit überdurchschnittliche Bevölkerungs- und Beschäftigungswachstum der Kernstädte und ihres verdichteten Umlands zu einem Konzentrationsprozess geführt, dessen Nachhaltigkeit durchaus kontrovers bewertet wird. Während einige Stimmen Metropolen und Städte als Wachstums-, Innovations- und Integrationsmotoren in einer zunehmend wissensgeprägten und diversen Gesellschaft ansehen, warnen andere vor einer „Überlastung“ der Großstädte und einer Verstärkung der Selbstwahrnehmung ländlicher Regionen als „benachteiligt“, „abgehängt“ oder „peripherisiert“.

Derzeit gibt es nur wenige Studien, die sich mit den morphologischen, funktionalen und sozialräumlichen Veränderungen der deutschen Großstädte im Zuge eines ca. 20 Jahre anhaltenden Reurbanisierungsprozesses systematisch auseinandergesetzt haben. Insgesamt dominieren qualitative und einzelfallbasierte Studien, die das Ausmaß von Aufwertung und Verdrängung nur für ausgewählte Städte und Quartiere aufzeigen konnten. Es fehlen dagegen übergreifende, stadtvergleichende Forschungsarbeiten, welche den Wachstums-, Verdichtungs- und funktionalen Transformationsprozess der Großstädte differenziert abbildbar und bewertbar machen. So liegen zur Veränderung von Nutzungsarten, zur städtebaulichen Dichte von Neubauvorhaben im Innen- und Außenbereich oder zur Belastung von technischer und sozialer Infrastruktur sowie zum Verlust von städtischen Grünflächen keine Informationen vor, die generalisierende Einschätzungen ermöglichen würden. Eine Ausnahme ist die bundesweite Erfassung der Innenentwicklungspotentiale.

In diese Lücke soll das Forschungsvorhaben „Großstädte als Wohnorte“ stoßen und offene Fragen mit einer Kombination aus quantitativen und qualitativen Methoden beantworten. Das zentrale Ziel des Forschungsvorhabens besteht darin, Erkenntnisse über die funktionalen und funktionsräumlichen sowie städtebaulichen Ausprägungen der Reurbanisierung im System der deutschen Großstädte zu gewinnen. Mit geeigneten Daten werden Bedeutungsverschiebungen der Städte als Wohn- und Beschäftigungsorte im zeitlichen Verlauf untersucht und in ihren städtebaulichen und sozialräumlichen Ausprägungen bilanziert. Von zentraler Bedeutung sind dabei funktionale Veränderungen, die sich als „Verdrängung“ bestimmter Nutzungsformen (insbesondere von Gewerbe) sowie als Verlust von Grün- und Freiflächen infolge von (wohnorientierten) Verdichtungs- und Konversionsmaßnahmen interpretieren lassen. Aus den empirischen Erkenntnissen des Forschungsvorhabens sollen Schlussfolgerungen für das stadtpolitische Handeln abgleitet werden.

This project is carried out by ILS Research gGmbH.

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