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Wohnen im Passivhaus. Beispiele realisierter Passivhäuser in Nordrhein-Westfalen.


Von Klaus Michael u. Gudrun Heitmann. Hrsg.: Landesinstitut für Bauwesen des Landes Nordrhein-Westfalen

Aachen 2000, 154 S. mit zahlr. Fotos, Pl. u. Literaturverz. - LB-Schriftenreihe 2 Bd. 35

ISBN: 3-930860-63-5

- vergriffen -

Der Heizwärmebedarf von Wohn- und Gewerbebauten ist für einen erheblichen Anteil des Primärenergieverbrauchs und der klimagefährdenden CO2-Emissionen verantwortlich. Potenziale zur Reduzierung des Heizwärmebedarfs von Gebäuden verdienen deshalb besondere Aufmerksamkeit der Bau-, Energie- und Umweltpolitik. Neben der bereits angelaufenen Markteinführung von Niedrigenergie-Häusern (NEH) fällt dabei der Verbreitung von Passivhäusern eine besondere Rolle zu.

Seit 1985 ist bundesweit und unterstützt durch landesrechtliche Instrumente, insbesondere in Nordrhein-Westfalen die Niedrigenergie-Bauweise im Vormarsch. Mit maßvoll erhöhtem Wärmeschutz, Reduzierung der Wärmebrücken, erhöhter Luftdichtheit und teilweise Nutzung mechanischer Wohnungslüftung kann sie eine Reduzierung des Heizwärmebedarfs um 25-35 % gegenüber Bauten erreichen, die sich an den Mindestvorgaben der Wärmeschutzverordnung von 1995 (WSVO) orientieren. Ihr verbleibender Heizwärmebedarf macht jedoch immer noch eine solche Höhe aus, dass eine konventionelle Heizwärmeversorgung und Wärmeverteilung in allen Räumen erforderlich ist. Dem Mehraufwand bei NEH für den erhöhten baulichen Wärmeschutz und für eine evtl. mechanische Lüftung stehen insofern zwar erkennbar verringerte Heizkosten gegenüber. Eine deutliche Verringerung der Investitionskosten für die Heizanlage und Heizwärmeverteilung ist dagegen bei ihnen noch nicht möglich.

Passivhäuser im Sinne der Definition des Darmstädter Passivhaus-Instituts vollbringen demgegenüber zwei wesentliche Qualitätssteigerungen:

  • sie reduzieren den Heizwärmebedarf nochmals ganz erheblich um etwa 70 - 80 % unter den heute vorgeschriebenen Neubaustandard. Energetischer Kennwert für ein Passivhaus ist ein Heizwärmebedarf von nicht mehr als 15 kWh/m⊃2;a bei Berechnung durch ein hierfür geeignetes Rechenprogramm; und
  • sie ermöglichen einen Verzicht auf ein konventionelles Heizwärmeerzeugungs- und Heizwärmeverteilsystem im Haus. Sie benötigen stattdessen nur noch eine minimierte Restwärmeversorgung.

Der faszinierende Gedanke von Passivhäusern ist dabei, dass ihr Mehraufwand für den deutlich erhöhten baulichen Wärmeschutz, für die Minimierung von Wärmebrücken, für die hohe Luftdichtheit und für die hohe Qualität der Abluftwärmerückgewinnung gegenüber einem Niedrigenergie-Hauskostenneutral herstellbar ist, indem er sich aus den ersparten Kostendes vermiedenen konventionellen Heizsystems finanzieren lässt. Bei entsprechender Verbreitung können sie ohne Mehrkosten weit höhere Umweltentlastungen bewirken als Niedrigenergie-Häuser.

Die Veröffentlichung soll einen Einblick in die Vielfalt und Entwicklungen der Passivhäuser in NRW und darüber hinaus geben. Wesentliche Merkmale ausgewählter realisierter Objekte werden genannt, verglichen und diskutiert. Einzelne Objekte werden in ihrem planerischen Zusammenhang gezeigt. Die Zusammenstellung kann dabei weder historisch noch technisch vollständig sein. Sie basiert auf einer Studie, die zwischen August und Oktober 1998 vom Detmolder Niedrig-Energie-Institut im Auftrag des Ministeriums für Bauen und Wohnen NRW durchgeführt wurde und die zum Ziel hatte, Besonderheiten und Unterschiede bisher gebauter Passivhäuser zu recherchieren und aufzuzeigen.

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Die Baukörper, solare Orientierung und Kompaktheit

3 Die Konstruktionsmerkmale der Gebäudehülle
3.1 Untere Gebäudeabschlüsse
3.2 Außenwände
3.3 Zwischendecken
3.4 Dächer
3.5 Fenster und Türen
3.6 Besonderheiten

4 Die Sonderanforderungen der Gebäudehülle
4.1 Wärmebrücken-Vermeidung
4.2 Luftdichtheit

5 Die Haustechnik
5.1 Lüftungsanlagen
5.2 Restwärmeversorgung und Solartechnik

6 Die Energiebilanzen und Energieverbräuche

7 Zusammenfassung und Ausblick

8 Die einzelnen Passivhäuser
8.1 Null-Heizenergie-Haus in Dörpe (1989)
8.2 Nullenergiehaus in Adenbüttel (1992)
8.3 Nullenergiehaus in Warendorf (1992)
8.4 Passivhaus in Darmstadt-Kranichstein (1992)
8.5 Passivhaus in Bocholt (1996)
8.6 Null-Heizenergiehaus in Durbach-Ebersweier (1996)
8.7 Passivhäuser in Naumburg (1997)
8.8 Passivhaus-Siedlung in Wiesbaden (1997)
8.9 Passivhaus in Schlüchtern (1997)
8.10 Passivhaus in Bad Bevensen (1997)
8.11 Fast-Passivhaus in Detmold (1998)
8.12 Passivhaus in Marktoberdorf (1998)
8.13 Passivhäuser in Lindlar-Hohkeppel (1998)
8.14 Passivhaus in Baesweiler (1998)
8.15 Gewerbliches Passivhaus in Cölbe (1998)
8.16 Passivhaus in Porta Westfalica (1998)
8.17 Passivhaus in Hilter (1998)
8.18 Passivhäuser in Steinfurt-Borghorst (1999)
8.19 Passivhaus in Wenden (1999)
8.20 Altbau-Passivhauskonzept in Münster
8.21 Aktuell geplante Passivhaus-Projekte

9 Weiterführende Literatur



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