Reports from Research
Integrierte Stadtteilentwicklung auf dem Weg zur Verstetigung - Gelsenkirchen-Bismarck / Schalke-Nord.
Spätestens seit dem Start des Bund-Länder-Programms "Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - die Soziale Stadt" im Jahr 1999 sind integrierte Handlungsprogramme für benachteiligte Stadtgebiete zu einem bundesweit anerkannten Instrumentarium der Stadterneuerungspolitik geworden. In jeweils einem dieser Gebiete pro Bundesland - darunter Gelsenkirchen-Bismarck/Schalke-Nord für Nordrhein-Westfalen - wurde im Auftrag des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu) vom Sommer 2000 bis zum Frühjahr 2002 ein unterstützendes Begleitforschungsprogramm, die sog. "Programmbegleitung vor Ort" (PvO), durchgeführt. Die gemeinsam von der Arbeitsgruppe Bestandsverbesserung (AGB) am Institut für Raumplanung der Universität Dortmund und dem Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS) erarbeiteten Untersuchungsergebnisse für das Gelsenkirchener Programmgebiet werden in dem vorliegenden Band dokumentiert.
Bismarck/Schalke-Nord wurde bereits Ende 1994 in das NRW-Handlungsprogramm für "Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf" aufgenommen und zählt damit zu den Programmgebieten der ersten Stunde. Seither wurden dort vielfältige - auch bundesweit beispielhafte - Erneuerungsaktivitäten initiiert, mit deren Hilfe die ökonomische, soziale und städtebauliche Situation der beiden Ortsteile nachhaltig verbessert werden soll. Neben einer umfassenden Darstellung dieser Aktivitäten veranschaulicht der Band insbesondere auch deren Wirkungen im Hinblick auf die angestrebte Stadtteilentwicklung. Im Mittelpunkt stehen dabei die Handlungsfelder Stadterneuerung, Beschäftigungsförderung und Qualifizierung, lokale Ökonomie, Kinder- und Jugendhilfe sowie die Verbesserung der sozialen und kulturellen Infrastruktur.
Ein besonderes Interesse ist zudem auf die Organisations- und Beteiligungsstrukturen gerichtet, die für die Umsetzungen des Handlungsprogramms aufgebaut wurden. Als unverzichtbarer Motor des Erneuerungsprozesses hat sich dabei das dezentral arbeitende Stadtteilmanagement erwiesen, das in Bismarck/Schalke-Nord durch einen sehr umfassenden und anspruchsvollen Aufgabenbereich gekennzeichnet ist.
Darüber hinaus widmet sich der Band ausführlich der Frage, wie die erreichten Erfolge und Qualitäten des Erneuerungsprozesses auch nach dem bevorstehenden Auslaufen der Landes- und Bundesförderung gesichert und verstetigt werden können. Wichtige Aspekte sind hier z. B. die Stabilisierung neugeschaffener Einrichtungen, ein stärkerer Gebietsbezug von Fachverwaltungen und Wohlfahrtsverbänden sowie die langfristige Rolle bürgerschaftlicher Gruppen oder auch privater Akteure (z. B. Unternehmen) bei der angestrebten Verstetigung der Stadtteilentwicklung. Vor dem Hintergrund der Erfahrungen in Gelsenkirchen und anderen Programmgebieten in NRW stellt der Band schließlich ein Konzept vor, wie integrierte Stadtteilprogramme mit Hilfe von prozessbegleitenden Evaluationen kontinuierlich weiterentwickelt und qualifiziert werden können.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1 Programmbegleitung vor Ort
1.1 Aufgaben der "Programmbegleitung vor Ort"
1.2 Rahmenbedingungen für die Arbeit der PvO in Bismarck/Schalke-Nord
1.3 Genereller stadtentwicklungspolitischer Kontext der PvO
1.4 Aufbau des Berichts
1.5 Danksagung
2 Ausgangslage: Geschichte, Probleme und Potenziale des Modellgebiets
2.1 Historische Entwicklung
2.2 Das Modellgebiet: Strukturen/Probleme/Ressourcen
2.2.1 Bevölkerungsstruktur und -entwicklung
2.2.2 Beschäftigungssituation
2.2.3 Gewerbe- und Branchenstruktur/Lokale Ökonomie
2.2.4 Gebietsstruktur/Flächennutzung/Umweltsituation
2.2.5 Wohnverhältnisse und Wohnumfeld
2.2.6 Soziale und kulturelle Infrastruktur
2.2.7 Zusammenleben im Quartier
2.3 Entwicklungspotenziale im Modellgebiet
3 Entwicklungsziele, integrierte Handlungskonzepte und Projekte
3.1 Begründung und Verfahren der Gebietsauswahl
3.2 Chronologie zum Bund-Länder-Programm "Soziale Stadt" und zum NRW-Handlungsprogramm "Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf" im Modellgebiet
3.3 Fortschreibung des integrierten Handlungskonzeptes
3.4 Ziele, Leitbilder, Entwicklungskonzepte und -strategien
3.5 Handlungsfelder, Projekte und Maßnahmen
3.5.1 Leitprojekte
3.5.2 Handlungsschwerpunkte
3.6 Zielkonflikte und Umsetzungsschwierigkeiten
3.7 Kritische Würdigung des Gesamtansatzes
4 Finanzierung und Mittelbündelung
4.1 Übersicht: In Bismarck/Schalke-Nord eingesetzte Förderprogramme
4.2 Charakterisierung der Programme
4.3 Finanzierung durch Private
4.4 Bündelung von Fördermitteln im Modellgebiet
4.5 Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekte in der Stadtteilentwicklung
5 Organisation und Management
5.1 Organisationsstrukturen
5.2 Verwaltungsstrukturen
5.3 Stadtteilmanagement: Struktur/Organisation/Aufgaben
5.3.1 Das Stadtteilbüro Bismarck/Schalke-Nord
5.3.2 Das Büro für Wirtschaftsentwicklung
5.3.3 Julius B.
5.4 Einbindung der Politik
6 Aktivierung und Beteiligung der Quartiersbevölkerung und der Stadtteilakteure
6.1 Aktivitäten der Quartiersbevölkerung
6.2 Partizipationsmöglichkeiten und Kommunikationsangebote
6.2.1 Organisationen mit einem stadtteilbezogenen Partizipations- und Vernetzungsansatz
6.2.2 Beteiligung im Bereich stadtteilbezogener sozialer Arbeit
6.2.3 Projekte mit umfangreichen Mitwirkungsmöglichkeiten
6.2.4 Veranstaltungen mit Informations- und Anhörungscharakter
6.2.5 Kooperative Netzwerke mit Aktivierungs- und Beteiligungsfunktion
6.3 Beteiligte/nicht beteiligte Bevölkerungsgruppen und Akteure
7 Monitoring und Evaluation
7.1 Zum Stand der Evaluationsdiskussion in Nordrhein-Westfalen
7.2 Zum Stand der Evaluationsdiskussion in Bismarck/Schalke-Nord
7.3 Genereller Ausblick
8 Umsetzung des Programms "Soziale Stadt" im Modellgebiet: Einschätzungen und Empfehlungen der PvO
8.1 Bündelung von Ressourcen
8.2 Organisation und Management
8.3 Aktivierung und Beteiligung
8.4 Veränderungen im Modellgebiet aufgrund der Maßnahmen
8.4.1 Zusätzliche soziale und kulturelle Einrichtungen und Angebote
8.4.2 Förderung der lokalen Ökonomie und Verbesserung der Beschäftigungssituation
8.4.3 Aufwertung des Programmgebiets durch städtebauliche Maßnahmen
8.5 Tragfähigkeit der aufgebauten Strukturen im Modellgebiet
8.5.1 Langfristig ungesicherte Einrichtungen und Angebote
8.5.2 Umrisse einer Verstetigungsstrategie für Bismarck/Schalke-Nord
8.5.3 Anregungen der PvO für die weitere Diskussion
8.6 Bedeutung des Modellgebiets für die Gesamtstadt
8.6.1 Impulse aus Bismarck/Schalke-Nord für die Gesamtstadt
8.6.2 Impulse aus Bismarck/Schalke-Nord für das neue Programmgebiet Südost
Literaturverzeichnis
Anhang
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