Wohnen ist ein Grundbedürfnis, dessen baulich-städtebauliche Ausprägungen in vielfältiger Weise unser Zusammenleben beeinflussen. Die traditionelle Rolle der Wohnungswirtschaft zur Befriedigung dieses Bedürfnisses und ihre Wahrnehmung in der Gesellschaft, ihre Aufgaben und ihr Selbstverständnis sind in einem Wandel begriffen. Schrumpfende Wohnungs-Teilmärkte mit partiellen Leerständen und sich wandelnde Lebensstile haben den Fokus der wohnungswirtschaftlichen Aktivitäten auf die Wohnungsbestände und deren Mieterinnen und Mieter gerückt, die den Kapitalstock und die Ressource für künftige strategische Entwicklungen bilden. Auch Nachhaltigkeit wird in ihrer Bedeutung und Komplexität als handlungsleitende Anforderung für künftig benötigte Produkt- und Verfahrensqualitäten zunehmend erkannt. Der Verkauf großer Unternehmen und ihrer Wohnungsbestände an oft ausländische Kapitalanleger veranlasst weiterhin zahlreiche Wohnungsunternehmen zur Reflexion ihrer gesellschaftlichen Rolle und ihres Aufgabenverständnisses. Die Wohnungswirtschaft ist dabei, sich in der Gesellschaft neu zu positionieren und mit neuen Unternehmenskulturen auf die gestellten Herausforderungen zu reagieren.

Dieser Wandel war Anlass für eine empirische Untersuchung der Wohnungswirtschaft in Nordrhein-Westfalen. Themen der Studie waren die Methoden und Instrumente, deren sich die Wohnungswirtschaft für ihre strategischen Entscheidungen bedient, die Bedeutung von Nachhaltigkeit als Anforderungsraster für Produkte und Verfahren und das daraus resultierende Selbstverständnis der Unternehmen. Ausgehend von einer Darstellung des Status Quo wurden auch Einschätzungen für zukünftige Entwicklungen erfragt.

Der Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen e.V. (VdW RW) und der Landesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen Nordrhein-Westfalen e. V. (BFW NRW) unterstützten die Studie durch eine schriftliche Teilnahmeempfehlung an ihre Mitglieder und stellten Adressdaten ihrer Mitglieder für die Befragung zur Verfügung.