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Mobilität trifft Wohnen - eine aussichtsreiche Begegnung!
Das 9. Fachgespräch „Wohnungsunternehmen als Akteure in der integrierten Stadt(teil)entwicklung“ steht für Kontinuität im Wandel. Das Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung profiliert sich weiter als Forschungsinstitut und ist auf dem Weg in die Leibniz-Gemeinschaft. Mit dem Umzug des Instituts in die Dortmunder Innenstadt wird das 10. Fachgespräch also im Brüderweg 22-24 am neuen Boulevard Kampstraße stattfinden.
Auch die LEG AS befindet sich im Wandel. Aus einer im Konzern eingebundenen Tochter der Landesentwicklungsgesellschaft wurde eine Landesgesellschaft, die dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales zugeordnet ist. Die Schwerpunkte unserer Arbeit, Arbeitsmarktprojekte, Entwicklung und Begleitung von bürgerschaftlichen Projekten und soziales Quartiersmanagement werden bleiben und weiter entwickelt.
Weiter entwickeln wird sich auch die Zusammenarbeit von ILS und LEG AS. Neben der Fachgesprächsreihe „Wohnungsunternehmen als Akteure in der integrierten Stadt(teil)entwicklung“ beschäftigt uns das Thema Nahversorgung mit den Aspekten Einzelhandel, Post- und Bankdienstleistungen und anderen Serviceleistungen. In diesem Kontext entwickeln wir gegenwärtig gemeinsam mit anderen Partnern ein handlungsorientiertes Projekt.
In der Reihe der bisherigen Fachgespräche war das 9. Fachgespräch eine Innovation. Neben dem Forschungsfeld Sozialraum Stadt trat mit dem Forschungsfeld Mobilität ein weiterer Kooperationspartner auf Seiten des ILS auf. Zwei Forschungsfelder, die einen Zugang zur Stadt- und Stadtteileinwicklung haben, aber traditionell – nicht nur im ILS – separate Forschungszugänge haben. Doris Bäumer aus dem Forschungsfeld Mobilität stellte im Rahmen des Fachgesprächs das Projekt „ADD HOME – Mobility management for housing areas“ vor. Die Forschungsfeldleiterin Dr. Ulrike Reutter leitete die Publikumsdiskussion.
Wie es dem Konzept der Fachgespräche entspricht, ging es auch in diesem wieder darum, unterschiedliche Akteure zusammenzubringen, die für die Quartiersentwicklung wesentliche Fragestellungen bearbeiten. Für die Praxisbeispiele unter den Vorträgen wurden jeweils ein Verkehrsdienstleister und ein Wohnungsunternehmen zusammengebracht: Karl Heinz Plischke von der BGW in Bielefeld und Gerhard Kutziewski von moBIEL sowie Katja Stockey-Buhl von der Wohn Stadtbau GmbH in Münster und Gabriele Lambrecht von Stadtteilauto Münster.
Ralph Herbertz von stadtPLAN hielt einen ergänzenden Vortrag über das autofreie Wohnquartier Stellwerk 60 in Köln-Nippes. Daneben betrachtete Volker Blees aus Darmstadt das Thema aus gesamtstädtischer Sicht.
Es gibt eine große Zahl von augenfälligen Bezügen zwischen Wohnen, Verkehr und Stadtteilentwicklung, in die das Thema des Fachgesprächs eingebettet ist:
- Erreichbarkeit ist ein wesentlicher Faktor bei der Wohnstandortswahl. Eine Untersuchung des ILS zur Wohnstandortwahl im Bergischen Land hat gezeigt, dass dort 70 % der Befragten die Erreichbarkeit des öffentlichen Verkehrs für wichtig oder sehr wichtig halten. 60 % halten einen eigenen Parkplatz für wichtig oder sehr wichtig.
- Die barrierefreie Erreichbarkeit sowohl in der Wohnung / im Haus, wie auch im Stadtteil, ist seit Jahren ein Dauerthema in der Wohnungswirtschaft sowohl für den Neubau wie für den Bestand.
- Die Bereitstellung der erforderlichen Infrastrukturen und Angebote wird für die Ver- marktbarkeit einer Wohnung immer wichtiger (Parkplatz, Stellmöglichkeiten und Wege für Kinderwagen und Rollatoren, ÖPNV-Erschließung).
- Verkehr ist ein Belastungsfaktor für ein gesundes und sicheres Wohnumfeld, aber gleichzeitig auch ein Motiv für das Wohnen im Grünen: eine Spirale der Verkehrserzeugung.
- Und schließlich ist die Frage der Nahversorgung auch für städtische Gebiete zunehmend von Bedeutung. Dies war das Thema eines Fachgesprächs im Jahr 2007.
Diese zahlreichen Zusammenhänge zwischen Wohnen, Verkehr und Stadtentwicklung wurden in der abschließenden Publikumsdiskussion erörtert.
Ulrich Burmeister, LEG Arbeitsmarkt- und Strukturentwicklung GmbH
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Ulrich Burmeister, LEG Arbeitsmarkt- und Strukturentwicklung GmbH
Mobilität trifft Wohnen – eine aussichtsreiche Begegnung?!
Doris Bäumer, Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung gGmbH
Mieter moBiel – Mieterticket und mehr für Mieter in Bielefeld I
Karl Heinz Plischke, Bielefelder Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH
Mieter moBiel – Mieterticket und mehr für Mieter in Bielefeld II
Gerhard Kutziewski, moBiel GmbH
CarSharing für Wohngebiete am Beispiel Münster I
Katja Stockey-Buhl, Wohn + Stadtbau GmbH Münster
CarSharing für Wohngebiete am Beispiel Münster II
Gabriele Lambrecht, Stadtteilauto Münster
Mobilität (-smanagement) trifft Wohnen – am Beispiel des autofreien Wohnquartiers Stellwerk in Köln-Nippes
Ralph Herbertz, stadtPLAN
Strategische Allianzen für wohnstandortbezogenes Mobilitätsmanagement: die Rolle der Kommune
Dr.-Ing. Volker Blees, Verkehrslösungen, Darmstadt
Zusammenfassung der abschließenden Diskussion
Bericht: Annika Ballach, StadtRaumKonzept und Dr. Ulrike Reutter, ILS
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