Veröffentlicht am: 5. Dezember 2024

Pressemitteilung

Umweltfreundlicher zum Job: Die Mobilitätswende auf dem Weg zur Arbeit

Was Unternehmen, Angestellte und Kommunen für eine nachhaltige Mobilität tun können

Das Auto ist nach wie vor das Verkehrsmittel Nummer eins, um zur Arbeit zu kommen. Damit die Mobilitätswende auf dem Weg zur Arbeit gelingt, setzen Kommunen und Unternehmen verstärkt auf kooperatives Mobilitätsmanagement. Dr. Andrea Dittrich-Wesbuer vom ILS – Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung und Jan Garde (VRR AöR) stellen im aktuellen ILS-TRENDS den Ansatz vor.

63 % der Berufswege werden mit dem Pkw zurückgelegt, davon nur 4 % als Mitfahrende. Wirklich überraschend ist die Zahl nicht: Viele Industrie- und Gewerbegebiete sind am Stadtrand, der öffentliche Personennahverkehr ist oftmals unzureichend ausgebaut, Radwege fehlen. ILS-Wissenschaftler*innen haben im Auftrag der NRW-Landesregierung die Erreichbarkeit von Gewerbe- und Industriegebieten mit dem Öffentlichen Personennahverkehr untersucht und stellen fest, dass nicht nur in den ländlich geprägten Teilen Nordrhein-Westfalens Defizite bestehen.

Damit auch auf dem Arbeitsweg die Mobilitätswende gelingen kann, gewinnt das Mobilitätsmanagement mit seinem breiten Maßnahmenangebot zur Stärkung umweltverträglicher Mobilität als Handlungsansatz an Bedeutung. „Kooperatives Mobilitätsmanagement versteht Mobilität als Gemeinschaftsaufgabe von Kommunen und Unternehmen. Verbesserte Verkehrsinfrastrukturen in den Gewerbe- und Industriegebieten und gezielte Anreize und Angebote in den einzelnen Unternehmen bieten als Gesamtpaket die Chance, die Mitarbeitenden zu erreichen und zu einem umweltfreundlichen Mobilitätsverhalten anzuregen“, erläutert Andrea Dittrich-Wesbuer. Unternehmen würden zunehmend Mobilitätsmanagement einsetzen: „Der Druck Fachkräfte zu finden und wachsende politische und gesellschaftliche Ansprüche an nachhaltiges Handeln führen dazu, dass Unternehmen Mobilität nicht länger als reine Privatsache verstehen können und kostenfreie Parkplätze als einziges Mobilitätsangebot für die Beschäftigten nicht mehr ausreichen“, so Dittrich-Wesbuer. Ob Homeoffice, ein Jobticket oder Lademöglichkeiten für E-Mobilität – die Palette möglicher Maßnahmen ist groß. Von Seiten der Kommunen können etwa der Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs oder des Radverkehrs vorangetrieben oder mit Mobilstationen an Haltestellen die „letzte Meile“ zum Betrieb verbessert werden.

Das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen hat den Bedarf für kooperatives Mobilitätsmanagement zum Anlass genommen, den Landeswettbewerb „ways2work“ zu konzipieren. Partner sind das Zukunftsnetz Mobilität NRW, das IHK BEMO und das ILS, das die wissenschaftliche Expertise beisteuert und im Wettbewerb für die Begleitforschung zuständig ist. Aus den Projekten des Landeswettbewerbs sind unterschiedliche, an die örtlichen Bedingungen angepasste Lösungen entstanden, die als Versuchslabor für weitere Kommunen dienen können. In NRW hat die Unterstützung durch das Zukunftsnetz Mobilität NRW und eine angepasste Förderkulisse dazu beigetragen, dass vielerorts Strukturen und Ressourcen in Verwaltungen aufgebaut wurden. „Es ist zu erwarten, dass diese Institutionalisierung und das zunehmende Engagement der Unternehmen die Zugkraft des kooperativen Mobilitätsmanagements deutlich fördert“, so Dittrich-Wesbuer. Das ILS wird weiter erforschen, welchen Beitrag zur Mobilitätswende dies auf Arbeitswegen leistet.“

Hinweis an die Redaktionen

  • Das ILS-TRENDS „Kooperatives Mobilitätsmanagement: Ein Ansatz zur Mobilitätswende auf Arbeitswegen“ ist hier verfügbar.

Pressekontakt

Ann-Christin Kleinmanns, Verantwortliche für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0231/9051-131
E-Mail: ann-christin.kleinmanns@ils-forschung.de

Aktualisiert am: 5. Dezember 2024