Veröffentlicht am: 28. April 2021
Pressemitteilung
ILS-Monitoring StadtRegionen mit neuen Funktionen
Daten und Indikatoren zu Pendlerverkehr, Walkability und Grünraumversorgung
Die Internetseite www.ils-stadtregionen.de bietet die Möglichkeit, Trends der Raumentwicklung mit ausgewählten Indikatoren interaktiv zu erforschen. Ab sofort können Nutzerinnen und Nutzer auch Daten zum Pendlerverkehr, zu Walkability und zur Grünraumversorgung in 33 deutschen Städten und ihrem Umland abrufen. Das ILS – Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung stellt damit seine Daten aus dem institutseigenen Monitoring StadtRegionen (ils-stadtregionen.de) digital aufbereitet zur Verfügung.
Unter dem neuen Themengebiet Mobilität stehen ab sofort zwei Indikatoren zur Verfügung. Die Indikatoren zur Entwicklung von Pendlerzahlen und Reisezeiten vermitteln eine differenzierte Darstellung der Veränderungen der Pendlerbeziehungen und durchschnittlichen Pendelzeiten innerhalb der ILS-StadtRegionen zwischen 2002 und 2017. Die Diagramme und Auswahlmöglichkeiten auf der Website bieten interaktive Darstellungs- und Abfragemöglichkeiten aus einer Sonderauswertung der Bundesagentur für Arbeit und illustrieren die Pendlerzahlen innerhalb der einzelnen ILS-StadtRegionen. Der Indikator Walkability zeigt zusätzlich in interaktiven Diagrammen und einer neuartigen kartenbasierten Darstellung die Qualitäten von Siedlungsstrukturen im Hinblick auf die fußläufige Erreichbarkeit von Einrichtungen des täglichen Bedarfs und weiterer Ziele im Wohnumfeld (z.B. Parks). Mit diesem Indikator entsteht eine Bewertungsmöglichkeit im Hinblick auf gute Erreichbarkeiten, aber auch im Hinblick auf eine mögliche Autoabhängigkeit in weniger gut ausgestatteten Wohnlagen.
Unter dem Themenbereich Flächennutzung ist ab sofort die Grünraumversorgung anhand der drei Flächenarten Vegetationsfläche (inkl. Landwirtschaft), grüne Freiflächen (ohne Landwirtschaft aber inkl. Wald und Wiese) und den öffentlichen Parks und Grünanlagen dargestellt. Differenziert nach diesen drei Kategorien zeigen die Werte an, wie hoch der Flächenanteil in m² pro Einwohner/-in der jeweiligen Stadtregion, Kernstadt und Umlandregion ausfällt.
Dr. rer. nat. Stefan Fina, Leiter des Bereichs „Geoinformation und Monitoring“: „Die neuen Indikatoren informieren über hochaktuelle politische Themen. Insbesondere in stark wachsenden StadtRegionen führt der anhaltende Wachstumsdruck der letzten Jahre zu einer wenig nachhaltigen, neuen Form der Suburbanisierung. Zunehmender Pendlerverkehr ist die Folge. Stadtplanung kann die negativen Folgeerscheinungen mildern, indem die Qualität nahräumlicher Erreichbarkeiten (Walkability) und Grünraumaspekte als Eckpfeiler lebenswerter Städte in den Fokus rücken. Das ILS-Monitoring StadtRegionen liefert diesbezüglich wichtige Informationsgrundlagen.“
Für das interaktive WebGiS, dessen Weiterentwicklung in bewährter Zusammenarbeit mit dem MagicMappingClub Berlin erfolgte, wurden in den vergangenen Monaten neue Daten aus der Regionalstatistik der Statistischen Ämter von Bund und Ländern aufbereitet und mit Geobasisdaten kombiniert. Die Ergebnisse richten sich an RaumwissenschaftlerInnen ebenso wie an Interessierte, die mehr über ihre Region erfahren möchten. Neben dem Regionsvergleich besteht die Möglichkeit, Unterschiede zwischen den Kernstädten und Umlandgemeinden einzelner StadtRegionen nachzuvollziehen. Auf diese Weise stellt die Anwendung Forschungsdaten bereit, um Nutzerinnen und Nutzern Unterschiede in der Raumentwicklung von Regionen wie Berlin, Düsseldorf, Chemnitz oder Kiel näherzubringen. Als Download gibt es ergänzend kompakte Steckbriefe mit den wichtigsten ausgewählten Informationen zu einer StadtRegion.
Hinweise zur Methodik: Der Definition als StadtRegion liegt die Annahme zugrunde, dass Pendlerverflechtungen die Beziehungen zwischen Kernstadt und dem dazugehörigen Umland maßgeblich prägen und sich je nach räumlicher Zuordnung zu Zentren auch überlappen können (z. B. im Ruhrgebiet oder in der Region Rhein-Neckar). Per Definition werden Städte mit einer Bevölkerung von mindestens 200.000 Personen und 100.000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen sowie mittels des Einzugsbereichs der Kernstadt in Fahrzeitminuten als StadtRegion bezeichnet. Diese Großstädte haben eine besondere funktionale Rolle für ihr Umland und eine übergeordnete zentralörtliche Bedeutung als Wirtschaftsknoten und Beschäftigungszentrum.
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Pressekontakt:
Ann-Christin Kleinmanns, Verantwortliche für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0231/9051-131
E-Mail: ann-christin.kleinmanns@ils-forschung.de
Aktualisiert am: 6. Mai 2022