Veröffentlicht am: 16. Oktober 2023
Einblicke in unsere Stadtforschung: Planer*innen aus Utrecht besuchen ILS
Anfang Oktober besuchten rund 40 Planer*innen aus dem niederländischen Utrecht das ILS – Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung. Wissenschaftler*innen des Instituts gaben der Gruppe dabei Einblicke in aktuelle Projekte zu den Themen nachhaltiger Mobilität und Quartiersentwicklung.
Nach einer kurzen Vorstellung des Instituts ging es los zur Fußexkursion in Dortmund. Die ILS-Wissenschaftler*innen Dr. Thomas Klinger und Dr. Janina Welsch (beide Forschungsgruppe Mobilität und Raum) führten einen Teil der Gruppe ins Dortmunder Kreuzviertel. Dabei stand das Thema nachhaltige Mobilität in diesem dichten und urbanen Stadtteil im Fokus. Das Kreuzviertel wurde hauptsächlich im späten 19. Jahrhundert durch die Schaffung von Wohnungen für Industriearbeitende und Beamte entwickelt. Heute ist das Viertel vor allem bei jungen Menschen als Wohn- und Ausgehviertel beliebt. Erster Stopp der Gruppe war an der Straße „Neuer Graben“, wo der Straßenraum zur Förderung von mehr Lebensqualität und aktiver Mobilität umverteilt werden soll. An der „Großen Heimstraße“ ging es um das Thema Radverkehr. Dort verläuft ein Abschnitt des Radschnellwegs RS1. Zum Abschluss besuchte die Gruppe den Westpark, einen beliebten städtischen Grünraum. Dort stellten die ILS-Wissenschaftler*innen ihre Erkenntnisse aus Interviews mit Anwohner*innen zur Fußgängerfreundlichkeit (englisch: Walkability) in diesem Viertel vor.
Nur wenige Gehminuten vom ILS entfernt beginnt die Dortmunder Nordstadt. Dort standen bei der zweiten Tour die Themen Integration, Fußball und urbaner Wandel im Mittelpunkt. Das Quartier ist durch Zuwanderung – nicht zuletzt aufgrund der Migration von Geflüchteten und der EU-Binnenmigration – geprägt. Das ILS erforscht in verschiedenen Projekten das Quartier und seine Ankunftsinfrastrukturen. Die ILS-Wissenschaftler*innen Ralf Zimmer-Hegmann und Dr. Isabel Ramos Lobato (beide Forschungsgruppe Sozialraum Stadt) führten die Gruppe zunächst in den Planerladen, der sich seit den 1980er Jahren für die Quartiersentwicklung dort einsetzt. Prof. Dr. Reiner Staubach (Planerladen) gab der Gruppe Einblicke in das Quartier, die Arbeit des Planerladens und anderer lokaler Initiativen. Im Hoesch-Museum stellte Gerald Darkow von der BPD Immobilienentwicklung die Pläne für das neu entstehende Wohngebiet „Karlsquartier“ auf dem ehemaligen Stahlwerk „Westfalenhütte“ vor. Damit wird in der Nordstadt dringend benötigter Wohnraum in unmittelbarer Nähe zur Dortmunder Innenstadt geschaffen.
ILS-Geschäftsführer Ralf Zimmer-Hegmann freute sich über den Besuch aus den Niederlanden: „Wir geben gerne konkrete Einblicke in unsere Forschung. Der Austausch mit Praktikerinnen und Praktikern ist wichtig für uns und unsere Arbeit.“ Besuchsgruppen von anderen wissenschaftlichen Einrichtungen oder aus der Praxis sind regelmäßig im ILS zu Gast.
Aktualisiert am: 9. Dezember 2024