Veröffentlicht am: 18. März 2020

Angesichts des Klimawandels: Wie gelingt das Altern in der Stadt von morgen?

ILS und IAW geben Schwerpunkt „Alter(n) und Klima“ im Fachmagazin ProAlter heraus

© medhochzwei Verlag

2019 war das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnung und auch dieses Jahr könnte mit einem viel zu warmen Winter neue Rekorde brechen. Vor welche Herausforderungen stellt das Städte mit Blick auf die Mobilität, Teilhabe und Lebensqualität älterer Menschen, die von Hitze besonders betroffen sind? Dieser Frage widmet sich die aktuelle Ausgabe des Fachmagazins ProAlter. Gemeinsam mit der Interdisziplinären Alternswissenschaft (IAW) der Goethe-Universität Frankfurt a.M. gibt das ILS – Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung den Schwerpunkt „Alter(n) und Klima“ heraus.

„Mit der Herausgeberschaft des Themenschwerpunkts können wir unsere Forschungsergebnisse einer breiten Gruppe an Praktikerinnen und Praktikern zugänglich machen“, berichtet Mitherausgeber Prof. Dr. Stefan Siedentop, Wissenschaftlicher Direktor des ILS. ProAlter richtet sich an alle, die sich beruflich, ehrenamtlich oder privat mit Fragen des Älterwerdens befassen und gibt ihnen wertvolle Impulse für ihre Arbeit.

Das erste ProAlter-Heft des Jahres stellt sieben Beiträge unterschiedlicher Disziplinen wie der Raum- und Umweltplanung, der Gesundheitsplanung und der Bewegungswissenschaft aus Forschung und Praxis zu den Herausforderungen städtischen Alterns angesichts des Klimawandels zur Diskussion und ermöglicht so einen breiten Zugang zum Thema. Mitherausgeberin und ILS-Wissenschaftlerin Kerstin Conrad berichtet mit ihrer Kollegin Susanne Penger (IAW) aus Sicht der Raumplanung, Psychologie und Gerontologie, wie ältere Menschen bei extremer Hitze oder Kälte ihre außerhäuslichen Aktivitäten reduzieren. „Anhaltende Hitzeperioden, aber auch Kälteerscheinungen können die Selbständigkeit älterer Menschen einschränken, wenn etwa tägliche Erledigungen gemacht werden müssen oder der Weg zum Arzt durch vereiste Wege erschwert wird“, so Conrad. Die Autorinnen unterstreichen die Bedeutung eines genaueren Blicks auf die Umwelt und auf biografisch gewachsene Haltungen und Motivationen, wenn Gefahrenpotenziale erkannt und diesen durch Interventionen begegnet werden soll.

Weitere Beiträge im Heft beschäftigen sich mit der Rolle des Personals im Gesundheitssektor und in der Seniorenarbeit für die Umsetzung von Hitzeaktionsplänen sowie damit, wie sich die kommunale Gesundheitsplanung auf Hitzeereignisse vorbereiten kann. Welche Bedeutung die mentale Gesundheit im Alter vor dem Hintergrund von Hitzeereignissen hat, wird ebenso beleuchtet wie die Möglichkeiten und Grenzen für körperliche Aktivität im Alter unter Hitzeextremen. Die Sicht der Umweltplanung betont die Notwendigkeit der Risikominderung besonders für ältere Menschen. Der abschließende soziologische Beitrag öffnet den Blick auf soziale Praktiken im Alltag und ihre Chancen für ein gelingendes Altern im Zeichen des Klimawandels.

ProAlter erscheint im Medhochzwei-Verlag und kann hier bestellt werden.

Aktualisiert am: 19. März 2020