Veröffentlicht am: 29. November 2017
Homes-uP Transfer Conference „Die Zukunftsfähigkeit der Einfamilienhausbestände – Problemlagen, Handlungsansätze, Szenarien 2050“
29. November 2017
Haus am Dom, Frankfurt/Main
Das Einfamilienhaus ist in allen Umfragen die beliebteste und zugleich eine umstrittene Wohnform. Das Haus mit dem Garten bietet seinen Bewohnern ein hohes Maß an Selbstbestimmung und hohe Lebensqualität. Seit den 1960er Jahren kritisieren Experten das Wohnen im Eigenheim am Stadtrand und damit einhergehende Zersiedlung. Einfamilienhausgebiete tragen bei zu Landflächenverbrauch aufgrund der geringen Dichte, sind abhängig von motorisierten Individualverkehr und können nur durch stadtplanerische Instrumente und kommunale Initiativen gesteuert werden.
Trotz fachlicher Kritik waren Einfamilienhausgebiete in suburbanen Lagen bisher ein Selbstläufer. Eine Analyse des Leibniz-Institutes für ökologische Raumentwicklung über die Auswirkungen des demografischen Wandels auf den Wohnungsbestand bis 2060 ging mittel- bis langfristig von einem vermehrten Leerstand im deutschen Einfamilienhaussegment aus (Effenberger et al. 2014). Wird das Einfamilienhaus unter Bedingungen des demografischen, sozialen und ökonomischen Wandels auch in der mittel- und langfristigen Perspektive bestehen können?
Im Rahmen eines interdisziplinären Forschungsprojektes, finanziert von der Leibniz Gemeinschaft, wurden die künftigen Herausforderungen für Einfamilienhausgebiete vertieft untersucht. Die zentrale Fragestellung des Projektes lautete: Welche sozialen, ökonomischen, ökologischen und siedlungsstrukturellen Herausforderungen entstehen aus dem demografischen und soziokulturellen Wandel für das Immobilienmarkt-Segment der Einfamilienhaus-Bestände? Die Projektpartner aus unterschiedlichen Disziplinen (Stadtplanung, Ökonomie, Architektur, nachhaltige Planung und Soziologie) erarbeiteten auf Basis empirischer Untersuchungen Handlungsempfehlungen. Im Rahmen des Projektes wurde zudem ein Szenario-Prozess durchgeführt. Das Ergebnis sind drei unterschiedliche, jedoch in sich konsistente Narrative über die mögliche langfristige Entwicklung der Einfamilienhausgebiete.
Die Veranstaltung richtet sich an Akteure aus der Praxis, die Einfamilienhäuser aus stadtplanerischer, ökonomischer und wohnungspolitischer Perspektive nachhaltig gestalten wollen: Bürgermeister, Stadtplaner, Makler, Architekten, Vereine, Gutachterausschüsse und weitere Interessierte.
Die Forschungsergebnisse als Handlungsempfehlungen und in Form von Szenarien werden präsentiert und zur Diskussion gestellt. Bei der Veranstaltung ist zudem die Vorstellung von drei weiteren, praxisorientierten Fallbeispielen vorgesehen. Ein Podiumsdiskussion zum Thema „Einfamilienhausgebiete: Langfristig Selbstläufer oder Ladenhüter?“ bildet den Schlusspunkt der Veranstaltung. Die Teilnahme an dem Fachforum ist kostenlos.
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Teilnahme ist nur nach Anmeldung und Bestätigung möglich.
Hinweis für Mitglieder der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen (AKH):
Mitglieder der AKH können mit der Teilnahme an der Fachtagung gemäß § 3 der Fortbildungsordnung der AKH sechs Fortbildungspunkte erwerben.
Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie hier.
Aktualisiert am: 22. Mai 2019